Einer aktuellen Branchenbefragung der Bundesvereinigung Ernährungsindustrie (BVE), an der sich 65 Unternehmen beteiligt haben, zufolge ist in der Ernährungsindustrie mit Blick auf den Winter 2022/23 ein kurzfristiger Ersatz von Erdgas nur für 8 bis 10 Prozent des Verbrauches möglich. Der Wechsel auf andere Energieträger sei laut Peter Feller, Hauptgeschäftsführer der BVE, nur sehr begrenzt möglich. Dabei werde vor allem Heizöl als alternativer Brennstoff angeführt.
Die Umfrage habe zudem ergeben, dass aufwändige technische Umsetzungen, die mit hohen Kosten verbunden sind, sowie behördliche Genehmigungsverfahren von der Branche als Hürden empfunden werden. Für die Umstellung auf klimafreundliche Energieträger und die damit verbundene Dekarbonisierung der Produktionsprozesse sei eine mehrjährige Vorlaufzeit nötig.
Aber: „Substitution ist nur eine Seite der Medaille," betont Feller, „die andere stellt die Energieeffizienz dar.“ Es böten sich zahlreiche Maßnahmen an, um den Einsatz von Erdgas für die Raum- und Prozesswärme sowie die Produktion zu optimieren, oftmals ohne oder nur mit geringen Investitionssummen. Die Sensibilisierung der Mitarbeiter für das Thema Energieeinsparung sei dabei ein wichtiger Schlüssel für den Erfolg. //chs
Mehr dazu, wie sich die Getränkebranche mit Blick auf die Energiekrise wappnet und was sie sich von der Politik wünscht, lesen Sie auch in unserem aktuellen Titelthema in der GZ 17/22.