Pierre Pfeiffer, Chefredakteur GETRÄNKE ZEITUNG
Pierre Pfeiffer, Chefredakteur GETRÄNKE ZEITUNG

Point of Win-Win!

Es kommt nicht allzu oft vor im FMCG-Bereich, dass Händler und Hersteller als Gewinner hervorgehen. Retail Media als neue Kommunikationsdisziplin könnte nun dazu führen, dass beide Seiten profitieren, wie schon lange nicht mehr.

Die noch junge Kommunikationsdisziplin hat das Zeug, den gesamten Werbemarkt zu revolutionieren. Bei Retail Media handelt es sich um alle Arten von Werbe- und Marketing-Aktivitäten und -Botschaften, die sich der Flächen, Daten, Vertriebs- und Kommunikationskanäle von Handelsunternehmen bedienen. Das können Kassenbon-Gewinnspiele, Payback-Direktmarketing- Aktionen, Handels-Newsletter, Google-Anzeigen, Social Media-Aktionen oder Point-of-Sale-Kommunikation via Instore-Radio- oder Instore-TV sein. Letzterem werden besonders große Erfolgschancen eingeräumt, da die Kaufbereitschaft bei Kunden am Ort des Verkaufes mit 70 Prozent bekanntlich am größten ist. Auch der klassische Handzettel zählt dazu. Er hat aber eine viel größere Erfolgschance, wenn er digitalisiert wird in Form eines E-Papers, das beispielsweise via WhatsApp verschickt wird. Der Grund liegt auf der Hand: Die gewonnen Verbraucherdaten können von Herstellerseite dazu verwendet werden, während der gesamten Käuferreise mit Verbrauchern im Handel in Kontakt zu treten. Absatzzuwächse von bis zu 200 Prozent innerhalb eines Kampagnen-Zeitraumes sind keine Seltenheit, wie Beispiele zeigen.

Rewe, Edeka und die Schwarz-Gruppe investieren seit geraumer Zeit Millionenbeträge in Retail-Media-Konzepte, weil sie ihren Wert erkannt haben. Langsam steigt auch der Getränke-Einzelhandel ins Retail-Media-Business ein. Zeit, dass sich was dreht am Point of Win-Win.

Schlagworte

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.