Es kommt nicht allzu oft vor im FMCG-Bereich, dass Händler und Hersteller als Gewinner hervorgehen. Retail Media als neue Kommunikationsdisziplin könnte nun dazu führen, dass beide Seiten profitieren, wie schon lange nicht mehr.
Die noch junge Kommunikationsdisziplin hat das Zeug, den gesamten Werbemarkt zu revolutionieren. Bei Retail Media handelt es sich um alle Arten von Werbe- und Marketing-Aktivitäten und -Botschaften, die sich der Flächen, Daten, Vertriebs- und Kommunikationskanäle von Handelsunternehmen bedienen. Das können Kassenbon-Gewinnspiele, Payback-Direktmarketing- Aktionen, Handels-Newsletter, Google-Anzeigen, Social Media-Aktionen oder Point-of-Sale-Kommunikation via Instore-Radio- oder Instore-TV sein. Letzterem werden besonders große Erfolgschancen eingeräumt, da die Kaufbereitschaft bei Kunden am Ort des Verkaufes mit 70 Prozent bekanntlich am größten ist. Auch der klassische Handzettel zählt dazu. Er hat aber eine viel größere Erfolgschance, wenn er digitalisiert wird in Form eines E-Papers, das beispielsweise via WhatsApp verschickt wird. Der Grund liegt auf der Hand: Die gewonnen Verbraucherdaten können von Herstellerseite dazu verwendet werden, während der gesamten Käuferreise mit Verbrauchern im Handel in Kontakt zu treten. Absatzzuwächse von bis zu 200 Prozent innerhalb eines Kampagnen-Zeitraumes sind keine Seltenheit, wie Beispiele zeigen.
Rewe, Edeka und die Schwarz-Gruppe investieren seit geraumer Zeit Millionenbeträge in Retail-Media-Konzepte, weil sie ihren Wert erkannt haben. Langsam steigt auch der Getränke-Einzelhandel ins Retail-Media-Business ein. Zeit, dass sich was dreht am Point of Win-Win.