Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Das meldete am späten Samstagabend zunächst das Motorsport-Fachmagazin "Speedweek", eine Publikation des Red-Bull-Konzerns. Der Österreicher sei "einer langen, schweren Krankheit" erlegen. Zuletzt hatte es bereits vermehrt Berichte gegeben, nach denen Mateschitz an Krebs erkrankt war. Der Energy-Drink-Hersteller mit Sitz in Fuschl informierte die Firmenangehörigen kurz vor Mitternacht in einer Mail, die der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt. Darin heißt es: "In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben."
Nach seinem anfänglichen Interesse an Architektur hatte sich der Steirer Dietrich Mateschitz entschlossen, an der Wiener Hochschule für Welthandel Betriebswirtschaft zu studieren. Der Weg hatte den am 20. Mai 1944 in St. Marein im Mürztal geborenen Vollblutunternehmer danach über die Marketing-Abteilung von Unilever und Jacobs zum Zahnpastahersteller Blendax geführt, ehe sich Mateschitz mit Red Bull selbstständig machte.
Mateschitz gründete zusammen mit dem Thailänder Chaleo Yoovidhya einst 1984 das Unternehmen. Bei einem Asien-Besuch hatte er zuvor die stimulierende Wirkung des Energiegetränks Kraetin Daeng ("Roter Stier") kennengelernt. Mateschitz hielt 49 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, die Familie seines Geschäftspartners die anderen 51 Prozent. Wer nun die Führung des Unternehmens antritt, ist nach Aussagen von Branchenkennern offen. Seit Jahren wird sein 29-jähriger Sohn Mark, den Mateschitz mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin hat, als potenzieller Nachfolger aufgebaut.
Mateschitz hatte einen großen Teil seines Vermögens in den Sport investiert, vor allem in die Formel 1 und mehrere Fußball-Teams wie DFB-Pokalsieger RB Leipzig und Red Bull Salzburg. Auch Extremsportler finanziert das Unternehmen seit langer Zeit. Mateschitz' Imperium umfasst neben Sport und Immobilien auch diverse Medien, darunter eben auch der eigene TV-Sender Servus TV. //pip