Der Markt für Wassersprudler scheint noch lange nicht gesättigt. (Foto: kei907/adobe.stock.com)
Der Markt für Wassersprudler scheint noch lange nicht gesättigt. (Foto: kei907/adobe.stock.com)

Noch keine Trendwende in Sicht

Langsam, aber sicher scheint sich der Markt für Wassersprudler, die mit Leitungswasser befüllt und mit CO2-Kartuschen aufgesprudelt werden, zu konsolidieren. Zumindest ist festzustellen, dass eine deutliche Verlagerung der Nachfrage zu den viel billigeren Handelsmarken stattfindet, erläutert Pierre Pfeiffer in seinem Kommentar.

Ob nun Rewe oder Edeka, Aldi oder Lidl – sie alle profitieren nach wie vor von einer weiterhin hohen Nachfrage – im Gegensatz zu Sodastream. Dem Marktführer, der mit gut einem Fünftel der Platzhirsch unter den Wassersprudlern ist, geht seit einiger Zeit die Luft aus. Nun versucht der Klassenprimus mit einem eigenen Klick-Modell-System noch mehr auf Premium zu setzen und die Konsumenten an das System zu binden. Ob die Rechnung in Zeiten von hoher Inflation und Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz aufgeht, wird die Zukunft zeigen. Zumindest zeigen Marktzahlen, dass in der neuen Klick-Kategorie für C02-Zylinder Wachstum generiert wird – und zwar vom Marktführer.

Nicht nur dieses Wachstum zeigt, dass der Markt für Wassersprudler offensichtlich noch lange nicht gesättigt ist. Auch die Tatsache, dass gut 16 Prozent aller Haushalte ihr Wasser lieber aus der Leitung trinkt und anschließend aufsprudelt, zeigt, dass noch viel Potenzial im Markt vorherrscht. Diejenigen, die laut Nielsen den Rückgang der Sprudlerkartuschen im 1. Halbjahr 2022 mit 5,6 Prozent und das Volumenwachstum bei Mineralwasser mit 7,5 Prozent (aufgelaufen bis September) als Wende zugunsten der Mineralbrunnen betrachten, seien gewarnt: Von einer Trendwende zu sprechen, wäre viel zu früh. Denn das Geschäft mit Zylindern, Geräten und Sirupen wächst vor allem im Discount. Bei Mineralwasser im Übrigen auch.

GZ 12/23

Themen der Ausgabe

Titelthema: Markt-Macher Kulmbacher Brauerei

Der Bessermacher: Markus Stodden führt die Kulmbacher Brauerei seit 22 Jahren erfolgreich durch alle Höhen und Tiefen. Als Winzersohn weiß der 60-Jährige, wie man Bier vielfältig und attraktiv zum Bestseller macht.

Gastkommentar: Holger Eichele

Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, liest der EU für den Entwurf der Verpackungsverordnung PPWR die Leviten. Das ehrgeizige Vorhaben setze die richtigen Ziele. Aber: Gut gemeint sei nicht immer gut gemacht. Eichele fordert weitere Nachbesserungen.

Marktreport: Saft

Nachdem die deutsche Fruchtsaftindustrie in den Pandemiejahren ein Auf und Ab durchmachen musste, konnte diese im vergangenen Jahr leicht wachsen. Eine angespannte Rohwaren-Situation, schlechte Ernten und steigende Kosten für Packmittel fordern das Segment dennoch. Punkten konnten neben den Klassikern Apfel- und Orangensaft auch Premium- und Health-Konzepte, aber auch Shots, Würzsäfte und Konzentrate.