Gerhard Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter der Winkels Getränke Logistik GmbH & Co. Holding KG (Foto: Winkels)
Gerhard Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter der Winkels Getränke Logistik GmbH & Co. Holding KG (Foto: Winkels)

Winkels-Gruppe kann Umsatz steigern

Die Winkels-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr ihren Umsatz auf 400,4 Millionen Euro steigern können. 

Auch das Familienunternehmen habe in der Corona-Pandemie vor zahlreichen Herausforderungen gestanden. Dennoch habe Winkels der Krise trotzen können und den Umsatz von 385,3 Millionen Euro (2019) auf 400,4 Millionen Euro gesteigert, wozu vor allem die Logistik beigetragen habe.

Auch beim Konzernumsatz (inklusive Beteiligungsgesellschaften) stehe für das Jahr 2020 ein sattes Plus: 510,7 Millionen Euro (2019: 494 Mio. Euro) habe die Gruppe erwirtschaften können. Der Gesamtabsatz konnte im Vergleich zum Vorjahr zudem um 1,3 Prozent zulegen, was auf den Aufwärtstrend der Glasgebinde zurückzuführen sei, die gruppenweit ein Plus von 7,8 Prozent verbuchen.

Eigenmarken wachsen ebenfalls

Korrigiert um den Wegfall einer Lohnabfüllung Handelsmarke konnte auch bei den Eigenmarken eine Steigerung von 2,82 Prozent erzielt werden, heißt es seitens des Familienunternehmens. Auch hier lasse sich der Trend zu Glasgebinden erkennen, die um 1,1 Prozent zulegen konnten.

Bei der für Winkels strategisch wichtigsten Marke Alwa konnten im Jahr 2020 mit einem Plus von 17 Prozent erneut Zuwächse für das im Jahr 2018 eingeführte Glas-Poolgebinde N2 der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) verzeichnet werden. Bei PET-Mehrweg habe Alwa dagegen einen Absatzrückgang von 7,0 Prozent verbucht.

Gerhard Kaufmann, geschäftsführender Gesellschafter der Winkels Gruppe: „Die Winkels-Gruppe ist als einer der größten Mehrweg-Hersteller in der Region vom ‚Plastik-Bashing‘ und dem ‚Greta-Effekt‘ insofern betroffen, als dass wir eine anhaltende Verschiebung von PET-Mehrweg zu Glas-Mehrweg feststellen können. Und dies, obwohl PET-Mehrweg aufgrund seines leichteren Gewichtes beim Transport sogar noch vor Glas Sieger in der Ökobilanz ist.“

Die A-Marke Griesbacher, die es nur in Glas gibt, habe im Jahr 2020 ein Plus von 1,5 Prozent beim Individualgebinde verzeichnen können. Bei der Schwarzwald Cola stehe sogar ein Absatzplus von mehr als 5 Prozent. Auf mehr als 30 Prozent Wachstum mit der alten GDB-Glas-Perlenflasche blicke die Mittelpreismarke Aqua Vitale.

Die Gastro-Marke Alwa Live habe durch den Lockdown dagegen stark gelitten und im vergangenen Jahr rund 40 Prozent einbüßen müssen.

Nachhaltigkeit weiter im Fokus

Mit der Inbetriebnahme der neuen Glasanlage bei Alwa im vergangenen Dezember habe die Winkels-Gruppe rechtzeitig reagiert, um der verstärkten Verbrauchernachfrage nach Glasgebinden gerecht zu werden. Kaufmann: „Wir haben mehr als 20 Millionen Euro in Gebäude und Abfülltechnik investiert und weitere Millionen in das neue, attraktive Pool-Glasgebinde der Genossenschaft Deutscher Brunnen.“ 

Mit der neuen Abfüllanlage haben sich laut Winkels auch zwei neue Partnerschaften ergeben: Für Fritz-Kola und Thomas Henry füllt das Familienunternehmen ab sofort das Glassortiment und betreibt seit März 2021 eine Rampe für Abholer. // lg

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GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.