BraTee, Einskommafünfgrad & Benevit: Über Marken von und mit Influencern wird derzeit viel geschrieben und noch mehr diskutiert. Auch wenn diese sich in der Getränkebranche gerade erst beweisen dürfen, verbirgt sich dahinter ein Marketing-Ansatz, der sich bereits mehrfach bewährt hat. So sei anerkennend gesagt: Influencer-Marketing hat es geschafft, Nischenprodukte über eine jüngere und Social-Media-affine Zielgruppe zu pushen und sie dazu noch als Community für sich zu gewinnen, wie es kein anderes Werbemittel derzeit geschafft hätte. Und dies sogar nachhaltig, wenn das entsprechende Community Management stimmt. Chapeau!
Sicherlich: Die Hersteller freut’s, wenn ihre Produkte mit freundlicher Influencer-Unterstützung reichweitenstark, passgenau und kosteneffizent bei der entsprechenden Zielgruppe beworben werden. Händler freut’s, wenn diese Produkte besseren Absatz finden. Und die übrigen Marktteilnehmer üben sich in friedlicher Koexistenz?
Doch gerade weil das alles zu schön, um wahr zu sein, scheint, sei an dieser Stelle an ein koreanisches Sprichwort erinnert: „Wenn du Menschen zum Nachdenken bringst, kannst du heimlich ihren Reis essen.“ Während neue Marken um Eistee, Vitaminwässer & Co. gerade zum Nachdenken anregen, erleben wir an der ein oder anderen Stelle, dass der Handel bei der Distributionspolitik von Creator Brands auch gerne mal selbstbewusst ausgeklammert wird. Der Direktvertrieb vom eigenen Onlineshop in die Hand des Konsumenten umgeht kurzerhand „teure Listungsprobleme“ wie Rabatte oder Werbekostenzuschüsse. Die jungen Brands freut’s – die Marge steigt. D2C könnte der klassischen Branche also durchaus auch gefährlicher werden als bisher angenommen.
Cecilia Hohls
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