Red Bulls Urstromquelle-Deal wurde Medienberichten zufolge eine Freigabe erteilt (Foto: Red Bull).
Red Bulls Urstromquelle-Deal wurde Medienberichten zufolge eine Freigabe erteilt (Foto: Red Bull).

Red Bull darf Brandenburger Urstromquelle kaufen

Wie Recherchen des Handelsblatts ergeben, erteilt das Bundeswirtschaftsministerium Red Bull die Erlaubnis, den Kauf der Brandenburger Urstromquelle abzuschließen. Dieser wurde zuvor wegen der Verbindung des österreichischen Energydrink-Herstellers nach Hongkong genauer unter die Lupe genommen. 

Die Brandenburger Urstromquelle war bisher Teil des Altmühltaler Mineralbrunnens (früher Schäff), dessen Standorte Treuchtlingen und Breuna nach Edekas Aufkündigung der Lieferantenbeziehungen bereits bei Aldi Nord neue Heimat gefunden haben. Für den Standort Baruth und somit auch der Brandenburger Urstromquelle begaben sich die österreichischen Hersteller Red Bull und Rauch ins Rennen, mussten sich jedoch einer eingehenden Überprüfung des Bundesministerium unterziehen. Wie Recherchen des Wirtschaftsmagazins Handelsblatt ergeben, habe der geplante Eigentümerwechsel das Wirtschaftsministerium deshalb "auf den Plan gerufen", weil die Quelle zu einem sensiblen Bereich der Kritischen Infrastruktur gehöre.

Hinter dem Käufer Red Bull stünden demnach nicht nur die Nachkommen des verstorbenen Dietrich Mateschitz, sondern auch die thailändische Geschäftsfamilie Yoovidhya, die die Mehrheitsanteile am Energydrink-Riesen besitzt. Einen Großteil dieser Anteile halte die Familie über eine Holding mit Sitz in Hongkong (Agrotrading). Aufgrund der theoretischen Möglichkeit der Einflussnahme Chinas - Honkong ist eine chinesische Sonderverwaltungszone - habe die Bundesregierung genauer hinsehen wollen. Dieser Deal sei laut Handelsblatt, dem interne Dokumente aus dem Wirtschafts- und dem Innenministerium hervorliegen, nun final freigegeben. Die Begründung: Verstrickungen mit dem chinesischen Staat seien nicht ersichtlich. Die Zusammenarbeit von Mateschitz und Yoovidhya lasse sich bis zur Gründung von Red Bull zurückdatieren.

Die Freigabe ist noch nicht rechtswirksam. //red

 

 

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GZ 06/23

Themen der Ausgabe

Titelthema: Retail Media

Retail Media wird im Kommunikationsmix weiter stark an Bedeutung gewinnen. Darunter werden alle Arten von Werbe- und Marketing-Aktivitäten und -Botschaften verstanden, die sich der Flächen, Daten, Vertriebs- und Kommunikationskanäle von Handelsunternehmen bedienen. Für Händler und Hersteller ist das Potenzial groß. Experten zufolge ist das Potenzial der hierzulande noch jungen Kommunikations-Form enorm. Die Retail-Media-Umsätze sollen laut europäischem Dachverband für Onlinewerbung, IAB Europe, im Jahr 2026 auf 25,1 Milliarden Euro steigen.

Gastkommentar: Carsten Rasner

Carsten Rasner, Geschäftsführer, Bundesverband Digitale Wirtschaft e. V. (BVDW), ist der Meinung, dass Retail Media zu den innovativsten und vielversprechendsten Konzepten im Markt gehört. Der Grund: Die Digitalisierung
schreitet weiter voran und dort, wo sich die Konsumentinnen und Konsumenten aufhalten, liegt es nahe, auch Werbung zu zeigen. Retail Media, also Werbung, die von Online-Shops bis zum Point of Sale vermarktet wird, trifft zumeist auf Menschen in Shoppinglaune, die entsprechend empfänglich für Werbebotschaften sind.

Aktuelles Interview: Tim Fölting & Lothar Menge

Copa Systeme, Entwickler für branchenspezifische IT-Lösungen, wird seit Anfang 2023 von Tim Fölting und Ex-Kollex-Chef Lothar Menge geführt. Wie es zu dieser Konstellation kam und warum vor allem bei Beiden von Anfang an die Chemie stimmte, was aus Vater Bernhard Fölting wird und wo die beiden Digital-Profis großes Entwicklungspotenzial innerhalb der Branche sehen, erzählen sie uns im Interview.