Nicht gefärbte Glasflaschen waren im Januar 2023 laut Destatis um 40,2 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. (Foto: Vera - stock.adobe.com)
Nicht gefärbte Glasflaschen waren im Januar 2023 laut Destatis um 40,2 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. (Foto: Vera - stock.adobe.com)

Glasflaschen bis zu 40 Prozent teurer

Glasflaschen, Fensterglas, Konservengläser – Glasprodukte haben sich im Laufe des Jahres 2022 deutlich verteuert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lagen die Erzeugerpreise für Glas und Glaswaren im Januar 2023 um 26,9 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Besonders stark verteuerten sich laut Destatis Glasflaschen: Aus nicht gefärbtem Glas seien sie im Januar 2023 um 40,2 Prozent teurer gewesen als im Januar 2022, Flaschen aus gefärbtem Glas kosteten 37,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Aber auch Konservengläser (+35,2 %), Isolierverglasungen (+33,8 %) oder Sicherheitsglas (+23,3 %) verteuerten sich nach Angaben von Destatis im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich. Ein Grund für den kräftigen Anstieg dürften die steigenden Preise für Energie sowie für bestimmte Rohstoffe sein, die für die Glasherstellung benötigt werden, wie es vonseiten des Amtes heißt. So seien die Preise von Soda im Januar 2023 um 58,5 Prozent, Quarzsand um 30,4 Prozent und gemahlener Kalkstein um 27,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat ausgefallen. Die Energiepreise seien im Januar 2023 im Durchschnitt 32,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat gewesen. Zum Vergleich zieht das Statistische Bundesamt den Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte heran: Ohne Berücksichtigung von Energie sei dieser im selben Zeitraum um 10,7 Prozent gestiegen.

Mehr Glasflaschen produziert

Die Produktion von Hohlglas, wie es für Flaschen und Behältnisse gebraucht wird, stieg nach Destatis-Angaben an: um 3,2 Prozent gegenüber Januar 2022. Die Produktion von Glaswaren insgesamt sei hingegen leicht zurückgegangen: Im Januar 2023 habe sie kalenderbereinigt um 0,6 % unter dem Vorjahresmonat gelegen. Besonders deutlich sei der Rückgang bei der Herstellung von Glasfasern mit einem Minus von 15,0 Prozent im Vergleich zum Januar 2022 ausgefallen. Aber auch Flachglas – etwa für Fenster, Spiegel oder Tische – sei weniger produziert worden (-10,5 % zum Vorjahresmonat).

Zugleich legten laut Destatis die Umsätze der Glasindustrie zu, was das Amt mit den gestiegenen Preisen begründet. So sollen die knapp 260 Betriebe der Branche mit 50.200 Beschäftigten im Jahr 2022 einen Umsatz von gut 12 Milliarden Euro erwirtschaftet haben. Das sei fast ein Viertel (24,3 %) mehr als im Jahr zuvor: 2021 habe der Umsatz der Glasindustrie bei 9,7 Milliarden Euro gelegen. //Destatis/gz

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GZ 07/23

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