Das zweite Pandemiejahr sowie die Kundenkonflikte im Lebensmitteleinzelhandel stellten Eckes-Granini erneut vor große Herausforderungen: Die Gruppe gibt für das vergangene Jahr einen Umsatzrückgang um 1,9 Prozentpunkte auf 856 Millionen Euro bekannt.
Auch der Absatz sank um 38 Millionen Liter auf 805 Millionen Liter (-4,5 Prozent), so der Fruchtsäfte-Hersteller. Somit meldet Eckes-Granini für 2021 einen Gewinn (vor Zinsen und Steuern) von 57,2 Millionen Euro (2020: 71,0 Millionen Euro). Der Rückgang um 13,8 Millionen Euro sei auf die Auswirkungen der Pandemie, die Kundenkonflikte im Lebensmitteleinzelhandel und insbesondere auf die im Vergleich zum Vorjahr wesentlich höheren Kosten bei Roh- und Packmaterialien zurückzuführen. Der Absatzrückgang betreffe vor allem Deutschland und Frankreich.
Nachdem der Markt für Fruchtsäfte, Nektare und Fruchtgetränke 2020 noch von der Bevorratung mit Lebensmitteln profitieren konnte, entwickelte er sich laut Angaben der Eckes-Granini-Gruppe im zweiten Pandemiejahr sowohl wert- (-2,1 Prozent) als auch mengenmäßig (-4,3 Prozent) rückläufig. Weniger nachgefragt wurden insbesondere die über den Handel vertriebenen ungekühlten Fruchtgetränke. Entsprechend verzeichnete das Segment für das Jahr 2021 einen Rückgang von 3,7 Prozent beim Umsatz (Absatz: -5,2 Prozent). Damit entwickelte sich Eckes-Granini etwas schwächer als der Gesamtmarkt, heißt es weiter. In diesem insgesamt schwächeren Marktumfeld verzeichnete Eckes-Granini einen wertmäßigen Rückgang des Marktanteils um 0,7 Prozent (Marktanteil 12,2 Prozent) und 0,8 Prozent im Volumen (Marktanteil 11,3 Prozent).
Der E-Commerce-Bereich sei mit einem Umsatzplus von 35 Prozent hingegen deutlich gewachsen, ebenso das Shot-Segment in Deutschland, welches seinen Umsatz um 31,1 Prozentpunkte steigern konnte.
CEO Tim Berger erwartet für das laufende Jahr Herausforderungen in den Bereichen Energie, Logistik/Lieferketten und Rohstoffe sowie Kostensteigerungen in Höhe von etwa 50 Millionen Euro. Die Preisverhandlungen mit den Partnern stünden an, der Hersteller könne nicht "alles alleine tragen", so Berger. Außerdem ist wieder Bewegung in die Verhandlungen mit der Edeka-Gruppe gekommen: Laut Berger befinde man sich derzeit in konstruktiven Gesprächen. Zur Erinnerung: Beide Unternehmen befinden sich derzeit in einem Rechtsstreit. Das Landgericht Hamburg hat zu Beginn dieses Jahres entschieden, dass der Handelskonzern Edeka und sein Tochterunternehmen Albi seine Fruchtsäfte in der Granini-ähnlichen Flaschenform nicht veräußern darf. Das Handelsunternehmen hat daraufhin Berufung beim Hamburger Landesgericht eingelegt, worüber das Hanseatische Oberlandesgericht nun entscheiden wird. Dazu Tim Berger: "Werden unsere Markenrechte angegriffen, verteidigen wir sie."
Insgesamt zeigt sich der CEO der Eckes-Granini Group hoffnungsvoll: "Das Jahr 2022 ist das Jahr der Beschleunigung." Das geplante Wachstum von 6 bis 9 Prozent soll insbesondere durch Kosteneinsparungen, Innovationen und den Ausbau der Marktposition zu erreichen sein. //cc