Nach Angaben der wafg sank der Pro-Kopf-Verbrauch von Erfrischungsgetränken 2020 um 7,0 Liter im Vergleich zum Vorjahr. (Grafik: wafg)
Nach Angaben der wafg sank der Pro-Kopf-Verbrauch von Erfrischungsgetränken 2020 um 7,0 Liter im Vergleich zum Vorjahr. (Grafik: wafg)

Erfrischungsgetränke leiden unter Coronakrise

Wie die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) mitgeteilt hat, ging der Pro-Kopf-Verbrauch von Erfrischungsgetränken 2020 nach vorläufigen Berechnungen auf 114,4 Liter (2019: 121,4 Liter) zurück. Dieser Rückgang entspricht einem Minus von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Grund für das Abfallen des Konsums ist nach Angaben der wafg das Wegbrechen zahlreicher sowie wichtiger Vertriebskanäle über weite Teile des vergangenen Jahres. 

Einen wesentlichen Anteil zum Rückgang tragen laut Wirtschaftsvereinigung die Kategorien Cola- und Cola-Mischgetränke sowie Limonaden bei, deren Pro-Kopf-Verbrauch 2020 bei 59,0 Litern lag. Das entspricht einem Minus von 6,0 Litern im Vergleich zum Vorjahr. Die „leichten“ Varianten hätten mit 16,3 Liter im vergangenen Jahr nur ein geringes Minus verzeichnet (2019: 16,5 Liter). Kalorienreduzierte Limonaden hätten sich mit leichtem Wachstum behaupten können.

Ähnlich sieht es bei der Kategorie Fruchtsaftgetränke aus. Die große Auswahl an Produkten mit geringem Kaloriengehalt habe weiterhin großen Zuspruch seitens der Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten.

Keine überraschende Entwicklung

Die Entwicklung im Corona-Jahr 2020 ist nach Aussage der wafg nicht überraschend gewesen. Insbesondere die anhaltend schwierige Situation für die Gastronomie und Hotellerie sowie in der Event- und Veranstaltungsbranche bereite nicht nur für diese Sektoren große Sorgen, sondern wirke sich mittelbar auf die Unternehmen der überwiegend mittelständisch geprägten Branche aus.

Diese für die Partner der wafg zunehmend existenzielle Entwicklung in wichtigen Vertriebskanälen sei allenfalls teilweise über zusätzliche Absätze im (margenumkämpften) Einzelhandel abgemildert worden, gibt die Vereinigung an. // lg

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GZ 08/24

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