Eckes-Granini soll einen Eilantrag am Gerichtsverfahren gegen die Edeka-Tochter, der Netto Marken-Discount Stiftung & Co KG, am Kölner Oberlandesgericht zurückgezogen haben. Dies bestätigt ein Unternehmenssprecher von Eckes-Granini der GETRÄNKE ZEITUNG auf Anfrage, nachdem zuvor die Lebensmittel Zeitung darüber berichtete.
Aus den fünf anhängigen und voneinander unabhängigen Gerichtsverfahren über die Frage einer Verwechslungsgefahr der Albi-Flasche mit der Granini-Flasche sei aktuell ein Eilverfahren zum Abschluss gebracht worden. Jedoch stehen noch vier weitere Verfahren aus, u.a. die Hauptsacheklagen in Hamburg und Köln. Diese seien nach Angaben des Fruchtsaftherstellers vollumfänglich offen.
Zur Erinnerung: In einem weiteren Verfahren hat auch das Landgericht Hamburg Mitte Januar dieses Jahres entschieden, dass der Handelskonzern Edeka und sein Tochterunternehmen Albi seine Fruchtsäfte in der Granini-ähnlichen Flaschenform nicht veräußern darf. Auf Anfrage der GETRÄNKE ZEITUNG beim Hamburger Landgericht hieß es seinerzeit, dass "nach dem verkündeten Urteil die einstweilige Verfügung vom 18. November 2021 bestehen" bleibe. Daraufhin legte Edeka Berufung beim Oberlandesgericht Hamburg ein. Eine Entscheidung steht somit noch aus, eine Niederlage wäre somit immer noch möglich.
Nun die Kehrtwende von Eckes-Granini. Nach Angaben von CEO Tim Berger während der Bilanz-Jahrespressekonferenz Anfang April sehe man sich optimistisch gestimmt, weil wieder Bewegung in die Preis-Verhandlungen mit der Edeka-Gruppe gekommen sei. Laut Berger befinde man sich wieder in "konstruktiven Gesprächen". Noch im November vergangenen Jahres hat das Hamburger Handelsunternehmen in zahlreichen Filialen zwischenzeitlich die schnelldrehenden Hohes-C- und Granini-Säfte rigoros ausgelistet. Statt den Streit beizulegen, erhöhte Edeka mit einem nächsten Schachzug den Druck auf den Lieferanten, indem sie eine Granini-Alternative, die vom Safthersteller Albi produziert wird, in die Regale stellte. //pip