Tim Berger fungiert seit August 2020 als CEO der Eckes-Granini Gruppe. (Foto: Eckes-Granini)
Tim Berger fungiert seit August 2020 als CEO der Eckes-Granini Gruppe. (Foto: Eckes-Granini)

Eckes-Granini verliert 5,2 Prozent Umsatz

Wie Tim Berger, seit August 2020 CEO der Eckes-Granini Gruppe, in der heutigen digitalen Pressekonferenz bekannt gab, sank der Gesamtumsatz der Gruppe von 921 Millionen Euro (2019) auf 873 Millionen Euro (2020), was einem Minus von 5,2 Prozent entspricht. Auch der Absatz entwickelte sich mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 843 Millionen Liter im vergangenen Jahr leicht rückläufig (2019: 853 Mio. Liter). 

Während Eckes-Granini wertmäßig im Lebensmitteleinzelhandel um 3,0 Prozent zulegen konnte, habe das Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie in einigen Ländern Einbußen im Out-of-Home-Geschäft von bis zu 50 Prozent hinnehmen müssen. Das ursprünglich geplante mengenmäßige Wachstum von 5,0 Prozent konnte für das Jahr 2020 daher nicht erreicht werden.

Auch das Geschäftsergebnis blieb mit einem EBIT von 71,0 Millionen Euro (2019: 77 Mio. Euro) und einer EBIT-Marge von 8,7 Prozent im vergangenen Jahr hinter den Erwartungen zurück. Dennoch ist es dem Unternehmen nach eigenen Angaben gelungen, die EBIT-Marge aus dem Vorjahr (2019: 8,7 Prozent) nahezu zu halten. Wie Berger resümiert, habe das Unternehmen letztlich „ein solides Jahresergebnis erreicht“.

Marktführerschaft in Europa weiter ausgebaut

Trotz der herausfordernden Zeiten sei es der Eckes-Granini Gruppe gelungen, ihre Marktanteile in Europa auf 12,9 Prozent auszubauen und somit ihre Marktführerschaft zu verteidigen. Auch in Deutschland liege der wertmäßige Marktanteil mit Abschluss des vergangenen Jahres bei 13,0 Prozent. Allein 9,0 Prozent gehen laut Berger dabei auf das Konto der Marke Hohes C.

Profitieren könne die Gruppe zudem von der verstärkten Nachfrage nach Premiummarken. Auch bei Sirupen und fruchthaltigen Shots habe man ein deutliches Wachstum generieren können. Dies ist sicherlich ein Grund dafür, weshalb die Gruppe im vergangenen Jahr mit einer Minderheitsbeteiligung beim Ingwershot-Startup Kloster Kitchen eingestiegen ist.

Ausblick und Ziele bis 2025

Wie Tim Berger während der Pressekonferenz verlautbarte, sollen auch in diesem Jahr, das weiterhin von der Pandemie geprägt ist, die Weichen für nachhaltiges Wachstum gestellt werden, sowohl mit der gezielten Förderung einzelner Marken als auch mit der Einführung von Innovationen sowie geografischem Wachstum. Neben dem Thema Nachhaltigkeit, das für Eckes-Granini eine hohe Relevanz habe – seit Januar 2021 agiert die Gruppe nach Scope 1, 2 und 3a klimaneutral – hat das Unternehmen sein Wachstumsziel bis zum Jahr 2025 genau im Blick, wie Berger bestätigt: „Unser Ziel ist es, unsere Umsatzerlöse und Marktanteile in Europa und darüber hinaus bis 2025 signifikant zu steigern.“

So plane Berger gemeinsam mit seinem Team, den E-Commerce-Bereich weiter auszubauen und den dort generierten Umsatz bis zum Jahr 2025 um 10 Prozent zu steigern. Darunter fällt beispielsweise auch die Zusammenarbeit mit Lieferservices wie Flaschenpost oder Pure Playern wie Amazon. Zudem habe Eckes-Granini unter anderem vor, das Geschäft mit Drogerien sowie mit Apotheken mit darauf abgezielten Neuprodukten auszubauen.

Generell bleibe der Fokus der Gruppe weiterhin auf dem Lebensmitteleinzelhandel, die Chancen im E-Commerce und weiteren alternativen Kanälen sollen aber ausgebaut werden. Genauso werde auch künftig der Fokus auf Europa liegen, während Eckes-Granini laut Berger parallel den Ausbau in Asien und Teilen Afrikas ins Auge fasst. // lg

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.