"Tierische Freude" über die Quartalszahlen beim niedersächsischen Konzern Symrise AG. (Foto: Presse Symrise)
"Tierische Freude" über die Quartalszahlen beim niedersächsischen Konzern Symrise AG. (Foto: Presse Symrise)

Bei Symrise kehrt das Lächeln zurück

Die Symrise AG (u.a. Duftstoffe, Kosmetik und Ernährung) vermeldet einen Umsatz- und Ergebniswachstum im ersten Halbjahr 2021. Das organische Umsatzwachstum belief sich nach Unternehmensangabe auf 9,7 Prozent. An den Mittelfristzielen möchte der Konzern aus Holzminden (Niedersachsen) deshalb festhalten.

In der Berichtswährung – ohne Portfolio- und Währungseffekte – sei der Umsatz um 4,8 Prozent auf 1.908 Millionen Euro (H1 2020: 1.821 Millionen Euro) gestiegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) habe sich um 6,8 Prozent auf 420 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht. Besonders erfreut zeige sich Symrise mit der Entwicklung der EBITDA-Marge mit einem Wert von 22,0 Prozent (H1 2020: 21,6 Prozent). Der Periodenüberschuss habe sich um 15,9 Prozent auf 196 Millionen Euro erhöht. Vor dem Hintergrund der guten Leistungen in der ersten Jahreshälfte erhöhe Symrise den Ausblick für das Gesamtjahr und strebe nun ein organisches Umsatzwachstum von über 7 Prozent (bisher 5 bis 7 Prozent) sowie eine EBITDA-Marge von über 21 Prozent (bisher rund 21 Prozent) an. Die Mittelfristziele würden unverändert bestehen bleiben. Das Unternehmen strebe bis 2025 an, seinen Umsatz auf 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro zu steigern. Diesen Anstieg wolle Symrise durch ein jährliches durchschnittliches organisches Wachstum von 5 bis 7 Prozent (CAGR) sowie ergänzende zielgerichtete Akquisitionen erreichen. Die Profitabilität solle sich langfristig in einem Zielkorridor von 20 bis 23 Prozent bewegen.

Optimismus im Vorstand

Entsprechend zuversichtlich nach Bekanntgabe der Zahlen zeigt sich der Konzernvorstand. „Die Fortschritte in der Bekämpfung der weltweiten Corona-Pandemie haben sich im zweiten Quartal positiv auf unser Geschäft ausgewirkt. Die Nachfrage ist in vielen Bereichen deutlich angestiegen. Insbesondere Anwendungen für Kosmetika und Feinparfümerie sind wieder stärker nachgefragt. Auch Lösungen für Getränke und Lebensmittel haben sich sehr dynamisch entwickelt, da sinkende Corona-Zahlen den Außer-Haus-Verzehr ankurbeln“, sagt Dr. Heinz-Jürgen Bertram, Vorstandsvorsitzender der Symrise AG. „Auch wenn die Pandemie anhalten wird, sind wir nach der guten ersten Jahreshälfte zuversichtlich für die kommenden Monate und trauen uns mehr zu. Daher heben wir unsere Prognose sowohl für das organische Umsatz- als auch das Ertragsziel an.“

Wachstum im Konzern und den Segmenten

Im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung wurden die bis dato separaten Segmente Flavor und Nutrition nunmehr im gleichnamigen Segment Flavor & Nutrition zusammengeführt. Darin gebündelt seien die Aktivitäten für Getränke und Lebensmittel sowie die Anwendungen für Heimtiernahrung und Probiotika, heißt es vom Unternehmen. Das kombinierte Segment Flavor & Nutrition habe seinen Umsatz organisch um 10,1 Prozent gesteigert. In Berichtswährung sei der Umsatz auf 1.159 Millionen Euro gestiegen und habe damit deutlich den Wert des Vorjahres (H1 2020: 1.110 Millionen Euro) übertroffen. Im zweiten Quartal verzeichne das Segment eine schrittweise Normalisierung des Konsumentenverhaltens. Der Anstieg des Außer-Haus-Verzehrs habe sich positiv auf die Nachfrage nach Getränkeprodukten ausgewirkt. Auch der Anwendungsbereich Getränke habe ein sehr gutes organisches Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich verzeichnet. Die größten Zuwächse erzielte nach Unternehmensangaben der US-amerikanische Markt, China, Brasilien sowie Deutschland, Großbritannien und Irland.

Mit seiner globalen Präsenz, dem wachsenden, diversifizierten Portfolio und seiner breiten Kundenbasis sehe sich Symrise auch im derzeit anspruchsvollen und weiterhin durch die Corona-Pandemie geprägten Marktumfeld robust und verlässlich aufgestellt. Der Konzern sei weltweit in vollem Umfang operativ tätig und nachhaltig lieferfähig. Insbesondere die wieder steigende Nachfrage im Bereich Anwendungen für Luxusprodukte sowie Produktlösungen für den Außer-Haus-Verzehr unterstütze den Wachstumskurs des Konzerns. //lhw

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.