D2C als Türöffner für den Direktvertrieb zu den Kunden (Foto: sek_gt/stock.adobe.com)
D2C als Türöffner für den Direktvertrieb zu den Kunden (Foto: sek_gt/stock.adobe.com)

Zeitgemäße Vertriebswege

Zugegeben, die Aussage des E-Commerce-Lösers „Spryker“ ist zwar ziemlich drastisch, was das Hype-Thema „Direct to Consumer“ (D2C) angeht. Aber es steckt auch viel Wahrheit drin, warum (vor allem Hersteller) einen Online-Shop benötigen, um den direkten Weg zum Kunden zu finden.

Das Urteil des Start-ups geht wie folgt: „Wenn du dich nicht mit dem Thema D2C beschäftigst, wirst du nicht zum Gewinnerteam gehören, sondern zu den nostalgischen Geschäftsmodellen wie das der Videothek, das des Faxgeräts und das der Fußgängerzone. Direktvertrieb und eine D2C-Strategie müssen heute Kernbestandteil deines Geschäftsmodells sein.“ Da ist durchaus was dran. Die Lockdowns während der Corona-Pandemie haben im stationären wie im Onlinehandel die Fragilität diverser Geschäftsmodelle offenbart. Filialen blieben geschlossen, Absatzmärkte brachen weg. Wer seine Kunden nicht mehr selbst erreichen konnte war wie gelähmt und sah seiner Umsatzkurve beim Fallen zu. Im Foodbereich traf dies hauptsächlich auf die Gastronomie zu. Der stationäre Lebensmittel- und Getränkeeinzelhandel profitierte hingegen. Doch wer beim Thema D2C glaubt, der traditionelle Handel sei völlig außen vor und in Gefahr, ist auf dem Holzweg.

Geht es bei Lebensmitteln um Volumen, sind die stationären Anbieter wie Edeka, Rewe & Co. immer noch unverzichtbar. Und: Durch die Aktivierung der Konsumentinnen und Konsumenten vonseiten der Marke wird eine erhöhte Nachfrage generiert und auch für die Händler zusätzlich Kundenfrequenz erzeugt. Zudem schließt D2C häufig die Lücke zwischen Online- und Offline-Aktivitäten, wodurch am Ende das Omnichannel-Erlebnis optimiert werden kann.

Pierre Pfeiffer

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GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.