VDGE-Vorstand Andreas Vogel bescheinigt den Mitgliedern für das erste Halbjahr eine "überdurchschnittliche Performance". (Foto: VDGE)
VDGE-Vorstand Andreas Vogel bescheinigt den Mitgliedern für das erste Halbjahr eine "überdurchschnittliche Performance". (Foto: VDGE)

VDGE zufrieden mit erstem Halbjahr

Wie der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels meldet, mussten dessen Mitgliedsunternehmen im ersten Halbjahr 2022 nur leichte Umsatzeinbußen hinnehmen. Erfreulich sei dabei, dass der Großteil der zu Corona-Zeiten hinzugewonnen Umsätze gehalten werden konnte.

Demnach musste die VDGE-Mitglieder in den ersten sechs Monaten dieses Jahres leichte Umsatzeinbußen verzeichnen, welche nach Verbandseinschätzung mit kumuliert -3,2 Prozent unterdurchschnittlich ausfielen. Im 2. Quartal sei zudem bei einer insgesamt leicht reduzierten Marktanzahl "schon fast wieder der Vorjahreswert erreicht (-1,7%)" worden. VDGE-Vorstand Andreas Vogel erläutert die Entwicklung wie folgt: „Die geringfügigen Rückgänge sind nicht wirklich verwunderlich, da aufgrund der zurückgenommenen Corona-Beschränkungen viele Verbraucher wieder gastronomische Angebote wahrgenommen und zum Teil in großer Zahl Events und Sportveranstaltungen besucht haben. Die dort konsumierten Getränke fehlen zwangsläufig im Handel." Erfreulich sei dabei, so Vogel, dass der Großteil der zu Corona-Zeiten hinzugewonnen Umsätze durch die Mitglieder gehalten werden konnte. Bei Betrachtung des durchschnittlichen Monatsumsatzes je GFM, zeige sich, dass dieser im zweiten Quartal 2022 auf einem vergleichbaren Niveau wie 2021 lag und gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 sogar um 16,3 Prozent gestiegen sei.

"Überdurchschnittliche" Performance im Branchenvergleich

Beim Blick auf die entsprechenden Branchenwerte der großen Marktforschungsinstitute für das erste Halbjahr fällt auf, dass die Nielsen-Erhebung mit aufgelaufen -2,9 Prozent eine vergleichbare Entwicklung widerspiegelt, während die GfK mit -11,9 Prozent für den filialisierten GAM-Bereich und sogar -15,6 Prozent für den Gesamtmarkt der Getränkeabholmärkte signifikant schlechtere Umsatzwerte aufzeigt. Die im Branchenvergleich "überdurchschnittliche Performance" der VDGE-Mitglieder belege laut Vorstand Vogel eindrücklich, dass zum einen umsatzstarke neue Mitglieder für den Verband gewonnen werden konnten und zum anderen, dass die dem VDGE angeschlossenen Unternehmen in den letzten Jahren intensiv und erfolgreich in die Qualität der eigenen Getränkefachmärkte investiert hätten.

Wie die gesamte Wirtschaft so erlebe allerdings auch der Getränkeeinzelhandel seit Beginn des Jahres ein Auf und Ab bei den Umsatzwerten und eine Beruhigung sei erst einmal nicht abzusehen, im Gegenteil: Extrem erhöhte Energiekosten, die sprunghaft gestiegene Inflationsrate sowie eine in der Folge eingetrübte Verbraucherstimmung würden mit der zu erwartenden Corona-Herbstwelle herausfordernde Rahmenbedingungen für die zweite Jahreshälfte bilden. Inwiefern hier die erstmals im Winter stattfindende Fußball-WM für positive Konsumimpulse sorgen könne, bleibe nach Vogel abzuwarten.   //cc

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.