Durch den Zukauf des Huster Getränkefachgroßhandels baut die Radeberger Gruppe ihr Vertriebsnetz kontinuierlich aus. (Foto: Getränke Schenker)
Durch den Zukauf des Huster Getränkefachgroßhandels baut die Radeberger Gruppe ihr Vertriebsnetz kontinuierlich aus. (Foto: Getränke Schenker)

Radeberger Gruppe verdichtet Vertriebsnetz im Osten

Die zur Radeberger Gruppe gehörende Getränke Schenker Fachgroßhandelsgesellschaft (Senftenberg) übernimmt nach eigenen Angaben vorbehaltlich der kartellrechtlichen Zustimmung zum 1. Mai 2023 den Huster Getränkegroßhandel (Zwickau) mit seinem regionalen Strecken- und Getränkefachgroßhandelsgeschäft sowie rund 60 Getränkefachhandels-Filialen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Für die rund 250 Mitarbeitenden von Huster Getränke soll dieser geplante Schritt keine Auswirkungen auf ihre Beschäftigungsverhältnisse haben, garantiert Getränke Schenker.

Um seine regionale Marktaufstellung gezielt auszubauen, werde Getränke Schenker nach eigenem Bekunden das Strecken- und Getränkefachgroßhandelsgeschäft des sächsischen Unternehmens Huster Getränke in seine bestehenden Geschäftsstrukturen integrieren. „Wir sind der Getränkelogistiker von Südbrandenburg bis Sachsen. Umso mehr freuen wir uns, im 70. Jahr unseres Marktbestehens einen attraktiven Familienzuwachs in unserer Unternehmensfamilie begrüßen zu dürfen“, so Tilo Schenker, Geschäftsführer der Senftenberger Fachgroßhandelsgesellschaft. „Das gilt insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Huster Getränke, die mit ihrer Expertise, ihrer Erfahrung und vor allem ihrem Herzblut zukünftig nun unser Geschäft bereichern werden.“

Auch für die Getränkefachmärkte von Huster Getränke hat der Getränkefachgroßhändler nach eigenen Angaben einen "überzeugenden" Plan, um dieses Geschäftsfeld weiter zu stärken: „Wir sind Mitglied einer großen, breit aufgestellten Unternehmensfamilie, der auch ein Spezialist für den Getränkeeinzelhandel angehört: Getränke Hoffmann, Deutschlands marktführendes Unternehmen in diesem Bereich. Unsere Schwestergesellschaft wird daher die Getränkefachmärkte von Huster Getränke mit ihren bewährten und erfahrenen Fachmärkte-Teams perspektivisch in ihr Filialnetz und ihre Vermarktungsaktivitäten einbinden, nach einer entsprechenden Vorbereitungs- und Umstellungsphase.“
Um diese Übergangszeit und die klare Trennung der beiden Geschäftsbereiche „Strecken- und Getränkefachgroßhandelsgeschäft“ und „Getränkefachmärkte“ partnerschaftlich abgestimmt auf den Weg zu bringen, sollen Getränke Schenker und Getränke Hoffmann jeweils einen Geschäftsführer in die Leitung von Huster Getränke entsenden: Tilo Schenker und Ralf Krüger, bisher kaufmännischer Leiter für Getränke Hoffmann, werden diesen Prozess nach Unternehmensangaben gemeinsam steuern.

„Auch wir freuen uns auf die bevorstehende Verdichtung unserer Aufstellung. Die Fachmärkte von Huster Getränke werden sich nahtlos in unser bestehendes Filialnetz einfügen und unsere Position in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen weiter stärken“, erklärt Mario Benedikt, CEO von Getränke Hoffmann. „Mit Ralf Krüger betrauen wir einen versierten Kenner unserer Unternehmensgruppe mit dieser wichtigen Aufgabe, um einen reibungslosen Übergang in unsere Strukturen und Aufstellung zu gewährleisten.“
Und auch die bisherige Eigentümerfamilie, Ulla und Matthias Reichel, zeigen sich mit der nun für ihr Unternehmen gefundenen Lösung sehr zufrieden: „Es ist ein schwieriger Prozess, unser Lebenswerk, das wir nach der Wende wieder zu einem leistungsfähigen Unternehmen aufgebaut haben, in eine andere, eine neue Verantwortung zu übergeben. Bei Getränke Schenker und dann später Getränke Hoffmann wissen wir unser Unternehmen und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns teilweise seit vielen Jahren die Treue halten und ohne die der Erfolg der letzten Jahre nicht möglich gewesen wäre, auch nach unserem nun erfolgenden altersbedingten Ausscheiden aus allen Aktivitäten von Getränke Huster in sehr guten und vor allem auch erfahrenen Händen“, fasst Matthias Reichel seine Gründe für die Entscheidung für den neuen Eigentümer Getränke Schenker zusammen.
Der Integrationsprozess soll bis zum Jahr 2024 abgeschlossen sein. Über den Kaufpreis haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. //gz

Unternehmensinformationen

Über Getränke Schenker
Seit 70 Jahren ist das Unternehmen Schenker der Partner für die Gastronomie und den Einzelhandel in Sachen Getränke. Rund 150 Mitarbeiter sorgen mit moderner Logistik für Service für die Kunden, die Schenker-Flotte fährt in Südbrandenburg und Nordsachsen, von Potsdam und Frankfurt/Oder im Norden bis nach Dresden im Süden und im Westen von Herzberg bis in die Fürst-Pückler-Stadt Bad Muskau im Osten. Getränke Schenker ist Teil des Getränkefachgroßhandels-Verbundes DrinkPort, einem Unternehmen der Radeberger Gruppe.

Über Getränke Hoffmann
Getränke Hoffmann ist Deutschlands größter Getränkefachmarktbetreiber, der deutschlandweit mit rund 500 Filialen vertreten ist. Zur Unternehmensfamilie mit Sitz in Groß-Kienitz gehören rund 300 selbständige Handelspartnerinnen und Handelspartner in den Filialen sowie rund 1.400 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung, Logistik und den in Regiebetrieb geführten Filialen der Unternehmensfamilie. Getränke Hoffmann ist ein Unternehmen der Radeberger Gruppe.

Über Huster Getränke
Rund 40 Millionen Euro Umsatz teilen sich bei Huster Getränke auf Streckenkunden, die Belieferung von Gastronomie und privaten Händlern sowie besonders auf die 60 Getränkefachmärkte umfassende Eigenvermarktung auf. Das Netz der regional ausgerichteten Getränkefachmärkte reicht vom Zwickauer Land bis in die Region Leipzig und die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Das traditionsreiche Unternehmen gegründet 1924 mit Sitz in der Automobilstadt-Zwickau / Sachsen hat aktuell rund 250 Mitarbeitende.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.