Martin Glatz, Geschäftsführer Einzelhandel vom Team Beverage, und Walter Hörl, vom Getränkemarkt Hörl, offenbaren in unserem Händler-Gespräch im Mai, das gutes Personal fürs Wachstum, aber auch für saisonale Spitzen fehlen. Ihre Lösung: mehr Employer-Branding und Integration von Migranten.
Walter Hörl ist überzeugt: "Generell gesehen sind wir in Bezug auf Stammpersonal relativ gut aufgestellt. Wir haben einen guten langjährigen Mitarbeiterstamm und keine große Personalfluktuation. Dennoch wird es auch für uns immer schwieriger, Personal zum Abdecken der saisonalen Schwankungen zu finden. Insbesondere bei Tätigkeiten wie Kommissionierung, Leergutsortierung und Warenverräumung ist der Arbeitsmarkt leer gefegt. Auch Zeitarbeitsfirmen haben hierfür derzeit so gut wie keine Arbeitskräfte. Langfristig gesehen bin ich der Meinung, dass es in der Zukunft immer schwieriger wird, Personal für Wachstum und saisonale Spitzen zu finden. Eine Lösungsmöglichkeit wäre es, Flüchtlingen und Asylbewerbern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Dies würde meiner Meinung nach zu einer spürbaren Entlastung des Arbeitsmarktes beitragen."
Martin Glatz meint: "Kräfte und Fachkräfte fehlen überall. Der Bieterwettbewerb um Kräfte für Logistik, Verkauf, Vertrieb, Lager, Fahrer, Einkauf etc. nimmt in allen Unternehmen ähnlich Gestalt an. Trotz deutlich höheren Suchaufwandes kommen weniger Bewerbungen als früher. Wir sind hier kreativ geworden und binden die sozialen Medien in die Suche nach Mitarbeitenden ein. Wer früh genug auf Employer Branding gesetzt und eine überzeugende Arbeitgeber-Reputation aufgebaut hat, kann sich zwar auch nicht zurücklehnen, hat sich allerdings einen Vorsprung erarbeitet. Wo es um Nachwuchsführungskräfte geht, haben wir uns auf deren Werte- und Interessensysteme eingestellt. Themen wie erfüllende Aufgaben, flexible Arbeitszeitmodelle, Nachhaltigkeit, Entwicklungsperspektiven müssen Unternehmen als Arbeitgeber kommunizieren, und zwar mehr als früher - deutlicher, authentischer, transparenter, offensiver."
Aufgezeichnet: Pierre Pfeiffer