Die Lebensmittelpreise steigen weiter stark: Sie liegen 1 Prozent über dem Niveau des Vormonats, 11,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. (Foto: PhotographyByMK/stock.adobe.com)
Die Lebensmittelpreise steigen weiter stark: Sie liegen 1 Prozent über dem Niveau des Vormonats, 11,9 Prozent über dem des Vorjahresmonats. (Foto: PhotographyByMK/stock.adobe.com)

LEH-Umsatz schwächelt weiter

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen meldet, blieb der LEH-Umsatz auch im Juni im Keller. Demnach habe der Einzelhandel mit Lebensmitteln im Vergleich zum Mai, in dem der Umsatz gegenüber zum Vormonat ebenfalls um 0,6 Prozent abfiel, einen realen Umsatzrückgang von 1,6 Prozent verzeichnen müssen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sei der Umsatz gar um 7,2 Prozent gefallen. Damit liege der LEH-Umsatz auf dem tiefsten Stand seit Juni 2016. Der Rückgang sei vermutlich vor allem den gestiegenen Preisen für Lebensmittel geschuldet (+1,0 % zum Vormonat, +11,9 % zum Vorjahresmonat). Auch der Umsatzanstieg in der Gastronomie von 8,6 Prozent zum Vormonat im Mai könne den Lebensmitteleinzelhandel negativ beeinflusst haben.

Insgesamt hätten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland im Juni 2022 laut Destatis kalender- und saisonbereinigt real 1,6 Prozent und nominal 0,5 Prozent weniger umgesetzt als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat habe der Einzelhandel im Juni ein Umsatzminus von real 8,8 Prozent verzeichnet. Dies sei der größte Rückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Nominal habe der Umsatz nur um 0,8 Prozent abgenommen. Diese Differenz spiegle die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider, die das Konsumklima spürbar beeinträchtigten.

Auch der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln muss nach dem Zuwachs von 2,9 Prozent im vergangenen Monat wieder einen realen Umsatzrückgang von 3,3 Prozent verschmerzen. Besonders der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren habe den positiven Trend des bisherigen Jahresverlaufs nicht fortsetzen können und ein deutliches Minus von 5,4 Prozent zum Vormonat und von 10,1 Prozent zum Vorjahresmonat erzielt.  Auch der Internet- und Versandhandel musste laut Destatis gegenüber dem Vormonat einen Umsatzrückgang von 3,8 Prozent verbuchen und liege deutlich unter dem Wert des Vorjahresmonats (-15,1 %), der ebenfalls den größten Rückgang zum Vorjahresmonat seit 1994 bedeutet. Im Vergleich zum Juni 2019 lieger der Umsatz aber noch 22,3 Prozent über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Die Umsätze der Tankstellen seien im Juni mit der Einführung des Tankrabatts um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat angestiegen, liege damit aber noch 8,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. //Destatis/chs

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.