Grund für die negative Entwicklung sind vermutlich die steigenden Lebensmittelpreise, die im Vergleich zum Vorjahresmonat satte 8,6 Prozent zugelegt haben. (Foto: Fotomek - Adobe.Stock.com)
Grund für die negative Entwicklung sind vermutlich die steigenden Lebensmittelpreise, die im Vergleich zum Vorjahresmonat satte 8,6 Prozent zugelegt haben. (Foto: Fotomek - Adobe.Stock.com)

LEH-Umsatz bricht drastisch ein

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen meldet, muss der Einzelhandel mit Lebensmitteln für den April im Vergleich zum Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 7,7 Prozent verschmerzen. Dabei handele es sich um den größten Umsatzeinbruch gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Gegenüber dem Vorjahresmonat sei der Umsatz um 6,5 Prozent gesunken. Diese Entwicklung sei vermutlich den deutlich gestiegenen Preisen für Lebensmittel geschuldet (+8,6 Prozent zum Vorjahresmonat). 

Insgesamt hätten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland im April nach vorläufigen Ergebnissen von Destatis kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 5,4 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 4,7 Prozent weniger umgesetzt als im März 2022. Damit habe der reale Umsatz den tiefsten Stand seit Februar 2021 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat habe der Einzelhandel im April 2022 ein reales Umsatzminus von 0,4 Prozent und einen nominalen Zuwachs von 6,2 Prozent verzeichnet. Die Differenz zischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegle die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider.

Der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln, der im Vergleich zum von Lockdown-Maßnahmen geprägten Vorjahresmonat zwar ein reales Umsatzplus von real 7,2 Prozent habe erzielen können, habe im April 2022 gegenüber dem Vormonat einen realen Umsatzrückgang von 4,4 Prozent zu verzeichnen. Sowohl der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren als auch die Waren- und Verkaufshäuser verbuchten ein deutliches Minus von 4,3 Prozent beziehungsweise 7,0 Prozent (+123,4 % beziehungsweise +37,1 % zum Vorjahresmonat). Der Internet- und Versandhandel wiederum könne im April 2022 gegenüber dem Vormonat einen Umsatzanstieg von 5,4 Prozent verzeichnen, habe aber im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich an Umsatz eingebüßt (-9,6 %). Während die Umsätze der (freien) Tankstellen im März aufgrund der deutlich gestiegenen Spritpreise einen Rückgang zum Vormonat zu verzeichnen hatten, blieben die Umsätze im April bei fast gleichbleibenden Preisen nahezu auf dem Niveau des Vormonats (-0,1 %). //Destatis/chs

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.