Nachdem sich der Umsatz im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zuletzt etwas von den Einbrüchen der Vormonate hatte erholen können (+2,1 %), meldet das Statistische Bundesamt (Destatis) für den August erneut Einbußen von -1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat sei der Umsatz um 3,1 Prozent gesunken. Damit liege Einzelhandel mit Lebensmitteln auf dem niedrigsten Umsatzniveau seit Januar 2017.
Auch für den Einzelhandel insgesamt lief es schlechter. Die Unternehmen hätten im August 2022 nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 1,3 Prozent weniger und nominal (nicht preisbereinigt) 0,1 Prozent mehr umgesetzt als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat müsse der Einzelhandel im August ein Umsatzminus von real 4,3 Prozent hinnehmen, nominal stehe ein Umsatzplus von 5,4 Prozent. Die Differenz zwischen beiden Ergebnissen spiegele die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider.
Ebenso der Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sackte im August 2022 gegenüber dem Vormonat ab (-0,5 %), und lag mit -5,6 Prozent deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
Gut lief es hingegen für die Tankstellen. Hier lagen die realen Umsätze 14,0 Prozent über dem Niveau des Vormonats und 12,6 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Dies sei die größte Umsatzsteigerung sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994. Im August, dem letzten Monat, in dem der Tankrabatt galt, liege der Umsatz somit um 24,5 Prozent höher als im Mai 2022, dem Monat vor der Einführung des Tankrabatts. Die Vermutung: Die Konsumentinnen und Konsumenten haben den letzten Monat des Tankrabatts genutzt, um ihre Vorräte nochmals aufzufüllen. //Destatis/chs