Die deutschen Verbraucher werden immer aufgeschlossener, wenn es um digitale Neuerungen im LEH geht. (Foto: Nordlight Research GmbH)
Die deutschen Verbraucher werden immer aufgeschlossener, wenn es um digitale Neuerungen im LEH geht. (Foto: Nordlight Research GmbH)

Lebensmittel online kaufen: Nachfrage steigt

Der aktuelle „Trendmonitor Deutschland“ der Nordlight Research GmbH hat ergeben, dass mittlerweile jeder zweite Verbraucher am Kauf von Lebensmitteln im Internet interessiert ist.

49 Prozent der 1.000 befragten deutschen Bundesbürger ab 14 Jahren können sich vorstellen, Lebensmittel, Trockenprodukte ebenso wie Frischwaren, zukünftig auch online einzukaufen, heißt es seitens der Nordlight Research GmbH. Derzeit nutzen lediglich neun Prozent der Konsumenten diese Möglichkeit, bevorzugt über Amazon und Rewe Online.

Auch digitale Innovationen im stationären Lebensmittelhandel stoßen laut den Ergebnissen des Trendmonitor Deutschland auf positives Feedback bei den Verbrauchern. So befürworten 56 Prozent der Befragten Selbstscanner-Kassen, 43 Prozent sprechen sich für digital vernetzte Supermärkte ganz ohne Kasse aus und 33 Prozent können sich vorstellen, digitale Einkaufswagen oder Einkaufsroboter zu nutzen. Hohes Interesse bestehe zudem an neuen Lieferservices, die sich in den Alltag integrieren lassen.

Weniger gut seien bei den Teilnehmern der Studie digitale Preisauszeichnungen angekommen. 77 Prozent der Konsumenten hätten verunsichert, misstrauisch oder gar ärgerlich darauf reagiert, dass Supermärkte ihre Preise so flexibel erhöhen und senken können. Nach Angaben von Nordlight Research könne dies offenbar zu einer Beeinträchtigung des elementaren Verbraucherwunsches nach Preisstabilität führen.

"Die Digitalisierung hat das Potenzial, die Art wie wir Lebensmittel einkaufen, grundlegend zu verändern", sagt Thomas Donath, Geschäftsführer beim Marktforschungsinstitut Nordlight Research. "Welche digitalen Innovationen massenkompatibel sein werden - und welche nur bestimmte Zielgruppen ansprechen, Nischen bleiben oder zum Flop werden - entscheiden letztlich die Verbraucher. Anbieter sollten diese frühzeitig in Entwicklung und Testung neuer Konzepte einbeziehen und die Dynamik der Verbraucherpräferenzen im Auge behalten."

GZ 12/23

Themen der Ausgabe

Titelthema: Markt-Macher Kulmbacher Brauerei

Der Bessermacher: Markus Stodden führt die Kulmbacher Brauerei seit 22 Jahren erfolgreich durch alle Höhen und Tiefen. Als Winzersohn weiß der 60-Jährige, wie man Bier vielfältig und attraktiv zum Bestseller macht.

Gastkommentar: Holger Eichele

Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, liest der EU für den Entwurf der Verpackungsverordnung PPWR die Leviten. Das ehrgeizige Vorhaben setze die richtigen Ziele. Aber: Gut gemeint sei nicht immer gut gemacht. Eichele fordert weitere Nachbesserungen.

Marktreport: Saft

Nachdem die deutsche Fruchtsaftindustrie in den Pandemiejahren ein Auf und Ab durchmachen musste, konnte diese im vergangenen Jahr leicht wachsen. Eine angespannte Rohwaren-Situation, schlechte Ernten und steigende Kosten für Packmittel fordern das Segment dennoch. Punkten konnten neben den Klassikern Apfel- und Orangensaft auch Premium- und Health-Konzepte, aber auch Shots, Würzsäfte und Konzentrate.