Eine aktuelle Analyse von NielsenIQ, in der über 9.000 Personen des Haushaltspanels befragt und Handelsdaten herangezogen wurden, zeigt, dass sich die aktuellen Krisen wie Corona, der Angriffskrieg auf die Ukraine und die Inflation weniger stark auf das Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher auswirken, als ursprünglich angenommen. Obgleich 86 Prozent der Befragten hinsichtlich des Krieges besorgt seien, 82 Prozent aufgrund der Preiserhöhungen infolge der Inflation und 40 Prozent wegen des Covid-Krisenmanagements.
So wenden sich die Verbraucher nicht wie erwartet verstärkt den preisgünstigen Handelsmarken der Supermärkte oder aber den Discountern zu. Die Mehrheit der Verbraucher achte beim Einkaufen zwar auf Preise und vergleiche diese am Regal zunehmend mit Alternativen (52 %, Platz 1) oder schaue verstärkt nach Rabatten und Promotionaktionen (46 %, Platz 2), jedoch kaufen nur 28 Prozent der Befragten gezielt bei Discountern (Platz 7) ein oder forcieren bewusst günstigere Handelsmarken (12 %, Platz 14).
Eine mögliche Erklärung könne sein, dass eine große Mehrheit der bundesweiten Haushalte, nämlich 81 Prozent, im Laufe der Corona-Krise keinerlei finanzielle Einbußen habe erfahren müssen.
„Ein Boom der Discounter oder Handelsmarken ist derzeit nicht festzustellen, was angesichts er aktuellen Entwicklungen vielleicht überraschen mag“, sagt Fred Hogen, Managing Director DACH bei NielsenIQ. Ergänzt jedoch: „Wenn die Inflation noch weiter steigt oder sehr lange anhält, könnte das Konsumverhalten umschlagen. Verbraucher werden dann unter Umständen noch mehr Maßnahmen ergreifen, um ihren Geldbeutel zu schonen. Dann müssen Sortiments- und Preis-Strategien noch einmal angepasst werden. Viele Vollsortimenter tun dies bereits, zum Beispiel indem sie ihre Discount-Bereiche ausbauen.“ //chs