Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sank der Umsatz im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr real um 4,6 Prozent. Dies sei der höchste Umsatzrückgang im Vorjahresvergleich seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.
Nach Einschätzung von Destatis könnte neben den hohen Preissteigerungen für Lebensmittel und der damit einhergehenden Zurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie geführt haben. Gegenüber 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, soll die Branche einen realen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent verzeichnet haben.
Im Gegensatz dazu seien die realen Umsätze im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln (Nonfood) zum Vorjahr um 2,0 Prozent gestiegen. Damit habe der Einzelhandel mit Nonfood-Artikeln den bisher höchsten Jahresumsatz seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994 erzielt, heißt es aus Wiesbaden. Verglichen mit 2019 haben das Umsatzplus sogar 8,8 Prozent betragen.
Vor allem der Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren unter allen erfassten Einzelhandelsbranchen soll laut Destatis mit einem Plus von real 27,0 Prozent den größten Umsatzzuwachs zum Vorjahr gehabt haben. Trotz dieses starken Zuwachses habe die Branche nach Angaben der Statistiker die coronabedingten Verluste der beiden Vorjahre noch nicht vollständig wettmachen können: Die Umsätze im Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren hätten im Jahr 2022 mit einem Minus von real 7,6 Prozent noch immer deutlich unter dem Niveau des Jahres 2019 gelegen.
Im Weihnachtsgeschäft des Dezembers 2022 sollen die Einzelhandelsunternehmen im Allgemeinen in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt real 5,3 Prozent und nominal 4,8 Prozent weniger umgesetzt haben als im November 2022. Gegenüber dem Vorjahresmonat Dezember 2021 sei der Umsatz real um 6,4 Prozent gesunken, soll allerdings nominal um 4,2 Prozent gestiegen sein. Gegenüber Dezember 2019, dem Vergleichsmonat vor der Coronakrise, sei der reale Umsatz nach Angaben von Destatis um 1,9 Prozent gesunken. //pip