Gedat-Zahlen zeigen die Auswirkungen auf den Getränkefachgroßhandel im Außer-Haus-Markt (Foto: Pixabay)
Gedat-Zahlen zeigen die Auswirkungen auf den Getränkefachgroßhandel im Außer-Haus-Markt (Foto: Pixabay)

GFGH bleibt unter Vor-Corona-Niveau

Die neuesten Gedat-Zahlen zeigen die Auswirkungen auf den Getränkefachgroßhandel im Außer-Haus-Markt. Von der großen Erholung kann laut dieser Daten aber keine Rede sein.

Wie hoch die Auswirkungen für den Getränkefachgroßhandel seien, würden Auswertungen der GEDAT Getränkedaten GmbH zeigen. Basis der Erhebung seien die Anzahl der monatlich belieferten Betriebe im Außer-Haus-Markt durch den Getränkefachgroßhandel. Die Vergleichswerte würden sich auf den Juni 2019 mit einem Index von 100 beziehen. Die Zahlen von Gedat zeigen einen deutlichen Anstieg im Mai 2021 von fast 20 Indexpunkten gegenüber dem Vormonat April, der bei 27,4 lag. Trotz dieser Steigerung bleibe das Vor-Corona-Niveau noch um knapp 44 Indexpunkte unterschritten. Die Erholung dürfe auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine quantitative Steigerung der Anzahl der Lieferungen nicht gleichzeitig für eine gleichstarke Erholung des Umsatzes des Getränkefachgroßhandels spreche. Aus der Branche sei zu hören, dass die ersten Bestellungen der Gastronomie im Mai wesentlich kleinteiliger ausgefallen seien. Die Belieferung wäre verhalten angelaufen und musste durch mehrere Fahrten mit kleinen Stoppgrößen erfolgen. Das hätte erstmal einen höheren Aufwand verursacht. „Die Lager im Außer-Haus-Markt waren schlicht leer, alles musste bestellt werden“, heißt es seitens Gedat.

Grafik 1: Entwicklung der Anzahl belieferter Objekte von Juni 2019 bis Mai 2021
Grafik 1: Entwicklung der Anzahl belieferter Objekte von Juni 2019 bis Mai 2021
Unterschiedliche Verläufe im ersten Lockdown

Ein Blick auf die Betriebe nach Geschäftstyp zeige über die Zeit unterschiedliche Verläufe. So sei die Anzahl der Lieferungen im ersten Lockdown ähnlich stark - im Bereich Beherbergung um rund 85 Prozent und bei Betrieben mit Fokus auf den Getränkeverkauf um fast 90 Prozent - eingebrochen. Die Speisegastronomie komme ein wenig besser davon, dort ist es ein Rückgang um rund 75 Prozent. Die anschließende Erholung im Sommer 2020 falle bei den Betriebsformen recht ähnlich aus. Während der Mai 2020 noch etwas zurückhaltend sei, steige die Anzahl der belieferten Betriebe über den Sommer wieder auf ein vergleichbares, wenn auch reduziertes, Niveau von vor dem Lockdown.

Starke Abstürze im zweiten Lockdown

Der zweite Lockdown ab November 2020 führte nach Gedat-Angaben erneut zu starken Abstürzen und ist mit sechs Monaten sehr viel länger. Dort würden die Betriebe mit Fokus auf den Getränkeverkauf zu den größten Verlierern zählen. Sie seien mit einem Index von 9,2 im Januar 2021 sogar noch unter das Niveau des ersten Lockdowns gesunken. Nicht ganz so hoch seien die Verluste bei den Beherbergungsbetrieben. Dort sei der Index von 82,3 im Oktober 2020 dann im Januar 2021 auf einen Tiefststand von 19,3, was einem Verlust von 63 Indexpunkten entspräche. Am besten würden Betriebe mit Ausrichtung auf den Verkauf von Speisen wegkommen. Sie seien im Januar 2021 auf einen Tiefstwert von 26,5 gesunken. Damit verzeichnen sie einen Verlust von 59 Punkten zum Oktober 2020, dort lag der Index bei 85,5, heißt es aus den Gedat-Zahlen. //lhw

Grafik 2: Entwicklung der Anzahl belieferter Objekte nach Betriebsform
Grafik 2: Entwicklung der Anzahl belieferter Objekte nach Betriebsform

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.