GEV Osnabrück Gang in die Insolvenz

Was Insider schon seit Längerem befürchtet hatten, ist nun Gewissheit geworden. Der Großeinkaufsverband des Wein- und Spirituosenhandels-Wein-Großeinkaufs GmbH & Co. KG“ (GEV), Osnabrück, muss Insolvenz anmelden. Wie aus gut unterrichteten Quellen verlautete, werden die entsprechenden Anträge und Formulare von Geschäftsführer Günter Konietzny nach der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrates spätestens im Verlauf des morgigen 17. April 2013 beim Insolvenzgericht Osnabrück eingereicht werden.

Der GEV musste nach der Pleite des Getränke-Rings, Butzbach, erhebliche Mitgliederabgänge und den Verlust großer Verrechnungsvolumen verkraften, wie Konietzny bereits vor der ProWein im Interview mit WEINWIRTSCHAFT bestätigte.

Das Ende der Einkaufskooperation, die mehr als 50 Jahre vor allem für Weinfach- und Spirituosenhändler den Zahlungsverkehr (Verrechnung und Delkredere) regulierte, war offenbar nicht mehr aufzuhalten. Wie verlautete, haben auch im Fall des GEV, die kreditgebenden Banken die Kreditlinien gekündigt und so das Ende herbeigeführt. Für die Mitglieder des GEV dürfte die Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine auch in finanzieller Hinsicht schmerzliche Angelegenheit sein, da nun neben den Mitgliedereinlagen im GEV auch die bereits einbehaltenen Rückvergütungen und Boni für das vergangene Jahr endgültig verloren sein werden. Wie im Fall des Getränke-Rings steht das dicke Ende vermutlich noch aus, da nun erst geprüft werden muss, wie viel Masse noch vorhanden ist, welche Verbindlichkeiten dem gegenüberstehen und inwiefern die Mitglieder bzw. Kunden noch nicht regulierte Lieferantenrechnungen trotz Abbuchung durch den GEV erneut begleichen müssen (Doppelzahlungsverpflichtungen). Im Fall des Getränke-Rings beläuft sich diese, bis heute noch nicht endgültig geklärte Summe auf mehr als 30 Mill. Euro (hp)

Ausgabe 6/2024

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