Insgesamt steigerte der Edeka-Verbund sein Umsatzvolumen vergangenes Jahr um knapp 3 Prozent auf nunmehr 62,7 Mrd. Euro.
Vor allem die selbstständigen Kaufleute sorgten wieder mal für einen kräftigen Wachstumsschub: Die rund 3.500 Kaufleute im Edeka-Verbund erwirtschafteten nach Unternehmensangaben im Jahr 2021 Umsätze in Höhe von insgesamt 34,7 Milliarden. Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 4,7 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Ausnahmejahr 2020. Im Discount-Segment verbuchte die Unternehmenstochter Netto Marken-Discount ein Wachstum von rund einem Prozent auf aktuell 14,7 Mrd. Euro.
Der Jahresbeginn 2022 werde laut Edeka-Verbund überschattet vom Kriegsgeschehen in der Ukraine und der steigenden Inflation in Deutschland. Der Krieg in der Ukraine verschärfe die zuletzt ohnehin steigende Inflation - insbesondere mit Blick auf den Energie- und Kraftstoffsektor - noch einmal deutlich, heißt es seitens des Genossenschaftsverbundes. "Steigende Verbraucherpreise dürfen aber nicht als Alibi der Industriekonzerne dienen, um ihre Renditen mit überhöhten Preisforderungen zu maximieren", stellt Markus Mosa klar. Daher werde Edeka auch in Zukunft, durch konsequente Verhandlungen mit den Herstellern, alle vermeidbaren Preiserhöhungen abwenden. Nicht vermeidbare Preiserhöhungen dürften nicht allein den Verbraucher:innen aufgebürdet, sondern müssten in der gesamten Wertschöpfungskette verteilt werden. Der Edeka-Verbund investierte eigenen Angaben zufolge in "erheblichem Umfang", um die Verkaufspreise möglichst stabil zu halten - "auch zu Lasten der eigenen Marge". Grundsätzlich sehe sich der Verbund im Preiswettbewerb gut aufgestellt. Ein wichtiger Hebel sei dabei - neben einer großen Markenvielfalt - das preislich besonders attraktive Eigenmarken-Angebot. "Bei uns gibt es rund 7.000 Produkte zum Discount-Preis", so Markus Mosa. "In jedem EDEKA-Markt steckt somit auch ein Discounter."
Mit Gründung des Einkaufsunternehmens Epic Partners habe Edeka Mitte 2021 die Voraussetzung geschaffen, an der Seite weiterer europäischer Handelsunternehmen "auf Augenhöhe mit multinationalen Industriekonzernen zu verhandeln" und so ein starkes Gegengewicht für faire Preise in Europa zu bilden. Bereits im Jahr zuvor hatte Edeka mit seinem Partner Picnic das Einkaufsbüro Everest mit Sitz in Amsterdam ins Leben gerufen. Everest stärke die Edeka-Position in Verhandlungen mit der Industrie zusätzlich, bekundet das Unternehmen.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr sieht sich der Edeka-Verbund mit "großen Herausforderungen" konfrontiert. Dazu zähle in erster Linie der russische Angriffskrieg in der Ukraine, der massive Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte, die internationalen Lieferketten und die Konjunktur in Deutschland und Europa mit sich bringe - und damit verbunden explodierende Energiepreise und eine weiterhin steigende Inflation. "Worauf es jetzt ankommt, ist nicht nur unsere Preiswürdigkeit zu stärken, sondern auch die ureigenen Edeka-Stärken in den Fokus zu rücken: Lebensmittel- und Genusskompetenz, Regionalität, Frische und ein kundenorientiertes Sortiment", so Markus Mosa. //pip