Matthias Heurich, Geschäftsführer des Heurich Getränke-Fachgroßhandels (Foto: Getränke Heurich)
Matthias Heurich, Geschäftsführer des Heurich Getränke-Fachgroßhandels (Foto: Getränke Heurich)

„Als Mittelständler trägt sich der Lieferdienst noch nicht“

Matthias Heurich, Geschäftsführer des Heurich Getränke-Fachgroßhandels, erklärt im Gespräch mit der GETRÄNKE ZEITUNG, warum der Mai im Vergleich zum Vorjahr nicht so gut gelaufen ist, die Kundenstimmung aber gut ist und wie er zu den Getränke-Lieferdiensten steht.

Wie haben sich bei Ihnen die Umsätze/Absätze im Mai entwickelt?

„Wetterbedingt war es im Mai etwas schwieriger. Und das haben wir auch in den Umsätzen gemerkt. Zwar konnten wir im Vergleich zum April leicht zulegen. Im Vergleich zum Mai 2020 sind die Umsätze aber um rund 1 Prozent gesunken. Vergangenes Jahr war das Wetter in diesem Zeitraum einfach besser und vor allem wärmer.“

Welche Getränkesegmente liefen bei Ihnen im Mai besonders gut?

 „Alkoholfreie Getränke liefen im Mai besser als beispielsweise Flaschenbiere. Spirituosen gehen nach wie vor gut. Ansonsten sind die Segmente aber gleich geblieben.“

Wie beurteilen Sie die allgemeine Stimmungslage im Mai im Vergleich zu April bei Ihren Kunden?

„Insgesamt ist die Stimmungslage gut. Wir haben zudem zwei große Hoffnungen. Zunächst einmal hoffen wir einfach auf gutes und vor allem warmes Sommerwetter. Aber vor allem hoffen wir auch, dass uns die Kunden aus der Pandemie-Zeit weiterhin die Treue halten und wir sogar noch bei den Stammkunden zulegen können.“

Haben Sie während der Pandemie das Aufkommen der Lieferdienste gespürt?

„Das Aufkommen der Lieferdienste haben wir in unserem Geschäft noch nicht gespürt. Wir beobachten aber ganz genau die Entwicklung und rechnen in Zukunft stärker mit den Lieferdiensten. Statt Konkurrenz würde ich eher von einer möglichen Partnerschaft sprechen. Für uns als Mittelständler trägt sich der Lieferdienst aktuell noch nicht.“

Interview: Lars-Henrik Wacker

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.