Die Konjunkturaussichten für das Jahr 2023 lassen sich aufgrund der schwierigen Planbarkeit schwer vorhersehen. Das hat auch der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes Dr. Jörg Lehmann auf dem 14. Get. In.-Kongress auf der Podiumsdiskussion zum Thema Energiekrise gesagt. Allenthalben herrsche eine große Verunsicherung in der Braubranche. Und nicht nur dort, wie auch Dr. Karl Tack, der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen, auf der wichtigsten Branchenveranstaltung deutlich machte.
Fakt ist: Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession. Nachdem das reale BIP im Jahr 2022 um mehr als 1,5 Prozent gewachsen ist, soll die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 um 0,75 Prozent sinken. Das zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Steigende Preise, ein drohender Gasmangel und der Krieg Russlands in der Ukraine belasten Verbraucher und Unternehmen.
Doch das Glas ist eher halb voll, statt halb leer. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich merklich aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Dezember auf 88,6 Punkte gestiegen, nach 86,4 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im November. Zuvor war der Lage-Indikator sechsmal in Folge gefallen. Auch die Konsumlaune hat sich laut GfK Konsumklima- Index von -41,9 auf -40,2 Punkte verbessert.
Der Get.In.-Geschäftsklima-Index zeigt ebenso, dass die Teilnehmer das Jahr 2023 optimistisch betrachten: Gut 47 Prozent der Hersteller sind davon überzeugt, dass sich ihr Unternehmen wirtschaftlich besser entwickeln wird als 2022, aus dem Handel glauben rund 41 Prozent an einen Aufwärtstrend. Wenn das kein Aufbruch in eine neue Zeit ist.