VDP mit guten Zahlen für 2017

In einer Umfrage unter den 195 VDP.Winzern hat der Verband deutscher Prädikatsweingüter die Wirtschaftsdaten der Mitgliedsbetriebe aus dem vergangenen Jahren erhoben und Durchschnittswerte ermittelt. Das Umsatzvolumen der VDP-Betriebe lag diesen Daten zufolge mit 336 Mill. Euro um sechs Prozent über dem Vorjahresergebnis. 29 Mill. Flaschen setzten die VDP.Prädikatsweingüter zwischen Anfang Januar und Ende Dezember 2017 ab.

Die Durchschnittspreise pro 0,75-Liter-Flasche konnten in allen vier Qualitätssegmenten erneut leicht gesteigert werden. Bei den Gutsweinen wurde 2017 die 10-Euro-Grenze geknackt (2016: 9,70 €). Die Ortsweine lagen bei 13,20 Euro (2016: 12,70 €), die Erste-Lage-Weine erlösten wie im Vorjahr 17,00 Euro pro Flasche. Bei den Weinen aus Großer Lage betrug das Wachstum sechs Prozent, es werden nun ca. 34,00 Euro je Flasche erzielt. 

Wie in den vergangenen Jahren wurden die meisten Flaschen im Inland vertrieben, rund drei Viertel der gesamtenAbsatzmenge. Angesichts des mengenmäßig zufriedenstellenden Jahrgangs 2016 konnte die Nachfrage ausreichend bedient werden. 

Der Direktverkauf ab Weingut war mit 45 Prozent nach wie vor der stärkste Absatzweg der Weingüter (2016: 42%). Die Jahressteigerung von drei Prozent war aber auf das wachsende Geschäft der Weingüter über ihre eigenen Onlineshops zurückzuführen. Hier stiegen die Verkäufe von fünf auf acht Prozent. 

Regionalität liegt in der Gunst der Weinkenner im Trend, das spiegelte sich auch im stationären Handel wider. Insbesondere die gehobenen Supermärkte setzten verstärkt auf heimische Weine. So machte der LEH mit zwölf Prozent der Verkäufe neben dem klassischen Weinfachhandel mit 25 Prozent eine beachtenswerte Größe aus. Auch die gehobene Gastronomie setzt zunehmend auf regionale Produkte. Sie stellten mit 18 Prozent (2016: 17 Prozent) einen wichtigen und wachsenden Vertriebs- und Kommunikationskanal für die VDP.Winzer dar. 

Die Weinexporte lagen 2017 bei ca. einem Viertel der Gesamtabsatzmenge. Als wichtigste Exportmärkte erwiesen sich abermals Benelux, die USA und Skandinavien, außerdem stehen Nationen wie China, Kanada und Russland zunehmend im Fokus der VDPler. Insbesondere auf den skandinavischen Märkten besteht eine große Nachfrage nach ökologisch angebauten Weinen. Schon heute bewirtschaften die VDP.Weingüter, die 5 Prozent der Gesamtfläche bewirtschaften, 12 Prozent der ökologischen Rebflächen in Deutschland. Jedes dritte VDP.Weingut ist ökozertifiziert. 

Sorge bereiten dem VDP die durch widrige Witterung bedingten, niedrigen Erntemengen des Vorjahres, die speziell im Premiumsegment zu Engpässen und strengerer Zuteilung der Weine führen werden: »2017 war ein Jahr, das erneut unser in vielen Jahrzehnten erworbenes Wissen gefordert hat. Zuerst zu trocken und dann mancherorts zu nass, galt es einen kühlen Kopf zu bewahren. Doch letztlich konnten wir ausgezeichnete Qualitäten mit feiner Säure und guter Struktur abfüllen, die sich bestens in die letzten Jahrgänge einfügen und uns bereits viel Freude bereiten.«, so Steffen Christmann, Präsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter. red
 

Ausgabe 8/2024

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