Fermentation von Gartengemüse, Quinoa statt Reis, Paleo-Ernährung oder grünes Smoothie-Frühstück? Einen dieser Foodtrends der letzten Jahre hat wohl jeder von uns mitgemacht. Aber was kommt aktuell auf die Teller? Hier meine Prognose für das kulinarische Kalenderjahr.
DIE NEUE LUST AUF BROT
Die Rufe von Hobbybäckern und handwerklichen Profis wurden endlich erhört. Der Trend des Verzichts auf Kohlenhydrate scheint vorbei zu sein. Stattdessen freut man sich über hochwertiges, zusatzstofffreies Sauerteigbrot, zu Hause wird wieder Kuchen gebacken und meine Brotfotos auf Instagram bekommen so viele Likes wie nie zuvor! High Carb ist das neue Low Carb!
SHARING IST CARING
Immer mehr Restaurants setzen auf das Konzept der geteilten Teller. Moderne Gerichte werden vorzugsweise auf grauen oder dunkelblauen Steinplatten serviert, zu zweit bestellt man mindestens vier bis fünf verschiedene Gerichte, die strikte Unterteilung in Vor- und Hauptspeisen wird aufgehoben. Man isst gemeinsam und endlich kann auf das lästige „Darf ich mal bei dir kosten?“ verzichtet werden.
FROM FARM TO TABLE
Restaurants züchten in ihren Hinterhöfen wilde Kräuter, internationale Hotels versuchen sich mit eigenen Bäckereien, Gemüsebeeten und Hühnerställen biologisch selbst zu versorgen. Bauernhöfe öffnen ihre Tore für kleine Restaurant-Konzepte und brauen ihr eigenes Bier in der Scheune. Der wunderbare Mehrwert: frischer, saisonaler und nachvollziehbarer geht’s nicht!
SIMPLICITY
Nach der verrückten Molekular-Küche und dem Anrichten von kleinen Kunstwerken auf dem Teller, besinnt man sich 2018 auf die Qualität und den einwandfreien Garpunkt der Speisen. Vorbei die Zeiten von Matcha-Espuma, Rote-Beete Esspapier und Spargel-Maccarons. Monochrom ist das neue Bunt.
KLISCHEEFREIE GEMÜSEKÜCHE
Tagelang geschmorter Sellerie, geflämmter Lauch und confiertes Eigelb: Die neuen Veggie-Gerichte haben nichts mit militanten Ernährungskonzepten zu tun, sie gefallen Fleischessern und Vegetariern gleichermaßen. Das fleischfreie Berliner Szene-Restaurant „Cookies and Cream“ etwa hat nach zehn Jahren nun endlich seinen ersten Stern bekommen. Kein Zufall! Denn durch innovative Garmethoden, Fermentierung, Microgreens und Aromen schmeckt die grüne Küche heute so gut wie nie zuvor!