Bei Warsteiner stehen große Veränderungen an (Foto: Warsteiner).
Bei Warsteiner stehen große Veränderungen an (Foto: Warsteiner).

Warsteiner startet Zukunftsprogramm

Die Warsteiner Gruppe startet ihr seit Oktober vorbereitetes Zukunftsprogramm und stellt ihr Unternehmen in weiten Bereichen neu auf. Dazu werden ab sofort zahlreiche Marketing- und Vertriebsmaßnahmen umgesetzt, mit denen die Schlagkraft am Markt deutlich erhöht werden soll. Ab 1. April 2018 ist Christian Gieselmann (46) neuer kaufmännischer Geschäftsführer. Dr. Carsten Rockholtz wird seine Funktion aus privaten Gründen nicht fortführen und wechselt in den Beirat der Gruppe. Gieselmann, langjähriger Partner bei Roland Berger, zeichnet eine 20-jährige Erfahrung in der Konsumgüterbranche aus. Für Warsteiner begleitete er das Zukunftsprogramm von Beginn an und führte das externe Beraterteam.

Basis des Zukunftsprogramms sei die Stärkung des Kerngeschäfts, heißt es. Der unternehmerische Fokus liege künftig auf der Marke Warsteiner, deren Stellung am Markt durch zahlreiche Vertriebs- und Marketingmaßnahmen sowie hohe Investitionen ausgebaut werden soll. Weitere Eckpunkte seien die Erschließung neuer Wachstumsfelder, der Aufbau einer flexiblen Unternehmensorganisation sowie die Optimierung der Kosten. Im Zuge des damit verbundenen Verschlankungsprozesses ist in der gesamten Unternehmensgruppe ein Abbau von bis zu 240 Stellen vorgesehen. Für die Brauerei in Herford wird ein Kooperationspartner gesucht. Als weitere mögliche Option, die wirtschaftliche Zukunft des Standorts in Herford zu sichern, gilt ein Verkauf. Die Warsteiner Distribution mit vier Getränke-Fachgroßhändlern und zehn Getränkemärkten soll an einen strategischen Partner übergeben werden, der mit hoher logistischer Kompetenz und Servicequalität auch in Zukunft sämtliche Produkte der Warsteiner Gruppe im Portfolio führt. Erste Gespräche mit Interessenten liefen vielversprechend, meldet die Brauerei. Im Ausland wird die Warsteiner Gruppe ihre Produkte künftig in über 50 Ländern aktiv vermarkten und sich dabei auf ein Wachstum in den Kernmärkten wie Italien, die Niederlande und die USA sowie auf Zukunftsmärkte wie Großbritannien und Spanien fokussieren.

Neue Prozesse und Millioneninvestitionen

Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit will die Warsteiner Gruppe laut eigenen Angaben in den kommenden Jahren erheblich investieren. In den nächsten fünf Jahren sollen Investitionen in Höhe von rund 250 Millionen Euro in Produktionsanlagen, Gebinde- und Produktinnovationen getätigt werden. Geplant sei auch, den Vertrieb der Biermarke König Ludwig national auszuweiten.

Die Zahlen des Jahres 2017 unterstreichen die Notwendigkeit des Zukunftsprogramms. Die Warsteiner Brauerei schließt das Jahr mit einer uneinheitlichen Geschäftsentwicklung ab. Insgesamt bleibt der Absatz (In- und Ausland) im Geschäftsjahr 2017 um 4,7 Prozent unter dem des Vorjahres und damit unter den Erwartungen.

 „Wir stehen vor schwierigen Herausforderungen in einem hart umkämpften Markt, die wir mit unseren hoch qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewältigen wollen“, sagt Catharina Cramer, geschäftsführende Gesellschafterin der Warsteiner Gruppe. „Ich möchte dieses grundsolide Unternehmen eines Tages an die zehnte Generation übergeben können. Dafür müssen wir wettbewerbsfähig sein, weiterhin Top-Brauqualität bieten und unser Ergebnis nachhaltig sichern. Wir schaffen das, wenn wir schneller werden und näher am Konsumenten sind.“

GZ 08/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Mineral- und Tafelwasserverordnung

Der Entwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Neufassung der Mineral- und Tafelwasserverordnung könnte zu Verwerfungen im gesamten Mineralwassermarkt führen. Verbände fordern daher dringend Nachbesserungen.

Aktuelles Interview: Jürgen Reichle, VDM

Jürgen Reichle, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen, sieht beim vorgelegten Entwurf für die Mineral- und Tafelwasserverodnung Verbesserungsbedarf in mehreren Punkten. Der nächste Schritt sei eine intensive Dialogphase mit Bund und Ländern.

Gastkommentar: Thomas Fischer, DUH

Thomas Fischer, Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, hält die in der PPWR festgelegt Mehrwegquote von vorerst 10 Prozent für deutlich zu niedrig angesetzt. Ein erhoffter Rückenwind für Mehrweg werde so ausbleiben sagt er und fordert deshalb nationale Maßnahmen zum Mehrwegschutz.