Christian Weber sieht seine Brauerei auf einem zukunftsfähigen Weg (Foto: Karlsberg.)
Christian Weber sieht seine Brauerei auf einem zukunftsfähigen Weg (Foto: Karlsberg.)

Karlsberg-Strategie trägt erste Früchte

Obwohl die Karlsberg Brauerei im abgelaufenen Geschäftsjahr ein schlechteres Jahresergebnis als im Vorjahr eingefahren hat, ist man dennoch zufrieden mit der Entwicklung. Denn der strategisch herbeigeführte Umbruch im Unternehmen, mit dem Ziel, eine nachhaltig bessere Ertragskraft zu erreichen, trägt erste Früchte. So konnte die Brauerei im Markengeschäft mit den strategisch wichtigen Marken Karlsberg und Mixery sowie beim Partnermarkengeschäft den Umsatz um 3,8 Prozent auf 65,9 Mio. Euro steigern.

Insgesamt jedoch lagen die Umsatzerlöse mit 123,1 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (2016: 159,2 Mio. Euro). Das Ergebnis resultiert im Wesentlichen aus dem forcierten Mengenabbau ertragsschwacher Handelsmarkengeschäfte im europäischen Ausland. Die erhöhte Ebitda-Marge von zwölf Prozent (2016: 10,6 Prozent) und die gesenkte Materialaufwandsquote von 39,1 Prozent (2016: 48,2 Prozent) führten zu einer deutlich verbesserten Rohertragsmarge von 61,4 Prozent (2016: 51,3 Prozent). Laut Unternehmen zeige dies deutlich, dass die Ertragskraft der Umsätze zunehme.

Gleichzeitig konnte das bereits begonnene Kostensenkungsprogramm noch nicht vollständig realisiert werden. Entsprechend lagen Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) mit 14,8 Mio. (2016: 16,8 Mio. Euro), Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) mit 5,4 Mio. Euro (2016: 8,1 Mio. Euro) sowie der Jahresüberschuss mit 0,8 Mio. Euro (2016: 4,8 Mio.) jeweils unterhalb des Vorjahresniveaus.

Christian Weber, Generalbevollmächtigter der Brauerei, gibt sich indessen optimistisch: „Mit unserem wichtigsten strategischen Ziel, der Entwicklung unseres Markengeschäfts, sind wir auch in 2017 weiter vorangekommen. Unsere Strategie zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragskraft unserer Brauerei haben wir in 2017 weiter konsequent fortgesetzt. Der Mengenabbau ist abgeschlossen und wir werden in den kommenden Jahren von den dadurch erzielten Kosteneinsparungen profitieren.“

Für das laufende Jahr liegt der Fokus auf dem margenstarken Markengeschäft im In- und Ausland. Insbesondere neue Produkte – wie das ab April erhältliche Karlsberg Kellerbier –, eine kontinuierliche Distributionsausweitung sowie die Fortführung des Kostensenkungsprogramms stehen unternehmerisch im Mittelpunkt.

Personell wird es zum 31. Juli dieses Jahres eine Veränderung geben: Karlsberg-Geschäftsführer Dr. Hans-Georg Eils geht in den Ruhestand. 2007 trat Eils als Geschäftsleiter Technik in den Karlsberg Verbund ein. Zwei Jahre später übernahm er die Geschäftsführung Technik und wurde Mitglied im Board des Unternehmens mit der Verantwortung für den gesamten Technikbereich des Karlsberg Verbunds. Seit 2016 ist Eils Geschäftsführer der Karlsberg International Getränkemanagement sowie des Mineralbrunnens Überkingen-Teinach (MinKG). Ab dem 1. August wird Markus Meyer alleiniger Geschäftsführer der Karlsberg Brauerei sein. Die Geschäftsführung der Karlsberg International Getränkemanagement übernehmen Martin Adam, CFO der Karlsberg Holding, Andreas Gaupp, Geschäftsführer MinKG, sowie Gerd Gründahl, Geschäftsführer bei Niehoffs Vaihinger.

GZ 09/24

Themen der Ausgabe

Titelthema: Gleisanschluss

Industrie und Getränkefachgroßhandel nehmen die Schiene ins Visier. Dekarbonisierung und Personalmangel drängen zum Umdenken. 56 Organisationen haben zu Beginn des Jahres die „Charta für die Schiene“ unterschrieben. Die Zeit drängt, denn der Gesetzgeber verlangt bis 2030 eine CO2-Reduktion von 40 Prozent gegenüber 2018. Die Crux: eine marode Bahn.

Aktuelles Interview: Maximilian Huesch

Maximilian Huesch ist Logistikexperte, Beirat und geschäftsführender Partner bei Huesch & Partner. Im Interview mit der GZ macht der Profi deutlich, vor welchen Herausforderungen die Branche steht, den Verkehr aufzugleisen.

Gastkommentar: Marcus Vollmers

Marcus Vollmers ist Geschäftsführer der Get N GmbH & Co. KG in Langenhagen, einem bundesweiten Zusammenschluss regional marktführender Getränke-Fachgroßhandelsunternehmen. Im Gastkommentar erklärt der Geschäftsführer, welche Vorteile eine stärkere Nutzung des Schienenverkehrs in Bezug auf Nachhaltigkeit und Bewältigung des Fachkräftemangels bieten.