Ausgabe 05/2018

Es ist so eine Sache mit der Nachhaltigkeit.

ddw5/2018

Jeder spricht über sie. Viele haben erkannt,
dass es für unser aller Zukunft entscheidend ist,
nachhaltig zu handeln, aber nur wenige erfassen
Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen.
Deshalb wissen auch wenige, was zu tun oder
besser zu lassen ist. Das gilt im Weinbau und im
Alltag. Beispielsweise für Fragen wie: »Muss ich
meinen Diesel umrüsten oder gleich verschrotten?
«, »Sollte ich mich vegetarisch oder gar vegan
ernähren?« und »Was darf ich überhaupt noch
zu mir nehmen, ohne der Umwelt oder anderen
Menschen in irgendeiner Weise Schaden zuzufügen?
« Können Sie diese Fragen beantworten und
sind Sie auch ganz sicher, die richtige Antwort
gefunden zu haben? Ich bin es nicht. Aber was
tun, wenn man sich einer Sache nicht sicher ist?
Entweder man verdrängt – im Fall der nachhaltigen
Lebensweise sicher die schlechteste Variante
- oder man informiert sich oder man sucht nach
Orientierung. Letztere sollen u.a. Nachhaltigkeitssiegel
geben, vorausgesetzt man vertraut ihnen.
Bei Lebensmitteln spielen Siegel schon eine
gewichtige Rolle, aber wie ist das beim Wein? Ich
habe den Eindruck, dass das Thema noch nicht
so recht beim Weinkonsumenten angekommen
ist. Das bestätigt auch der Beitrag von Dr. Bastian
Klohr (S. 30 ff.).
Auch die Winzer fangen gerade erst an, sich für
ihr nachhaltiges Arbeiten zertifizieren zu lassen.
Das bekannteste Nachhaltigkeits-Label für die
deutsche Weinbranche ist aktuell sicher
»Fair´n Green«. Andere haben es bisher
nicht geschafft, sich zu etablieren. Mit
etwas mehr als 30 Mitgliedern kann
jedoch auch »Fair´n Green« noch keine
breite Wahrnehmung des Siegels
und des Nachhaltigkeitsgedankens
erreichen. Aber ein Anfang ist gemacht.
Auch Sie können diesen Anfang
wagen, denn das Gute an
der Nachhaltigkeit ist, sie
dient uns allen und man
benötigt dafür nicht einmal
eine Zertifizierung.