Ausgabe 01/2018

Schampus, Sorbet oder doch lieber Selters?

ddw1/2018

Zu Silvester trinken viele Champagner, andere löffeln gerne ein Champagner-Sorbet zwischen zwei Gängen des Silvestermenüs. Dieses Sorbet darf nach neuester EU-Rechtsprechung nur dann nach der Region benannt werden, wenn sein Geschmack auch maßgeblich von der französischen Nobelbrause geprägt wurde – eine Frage der Herkunft und des Herkunftsschutzes.
Die private Herstellung eines Sorbets ist davon freilich nicht betroffen und wird auch nicht von der EU überprüft. Sie können also auch in Zukunft so viel oder wenig Champagner ins Halbgefrorene kippen wie es Ihnen beliebt oder gleich den eigenen Sekt nehmen, da wissen Sie genau wo er herkommt.
Ich persönlich habe zum Jahreswechsel ganz auf Champagner verzichtet und stattdessen mit hochwertigen Schaumweinen aus heimischer Erzeugung angestoßen. Diese werden zwar in vollmundigen Beschreibungen in Prospekten und auf Internetseiten häufig mit ihren französischen Pendants verglichen, sind aber in ihrer Stilistik genauso einzigartig wie es unterschiedliche Champagner auch sind. Mal zeigen sie mehr Noten von Hefeautolyse, mal mehr Frucht, mal hinterlassen sie ein eher cremiges Mundgefühl, mal wirken sie straffer und säurebetonter.
Wie so oft entscheidet jeder ganz individuell darüber, welcher Stil ihm besser gefällt. Genau
so war es auch in meiner Silvesterrunde. Die Präferenzen gingen teilweise weit auseinander. Recht einig waren wir uns allerdings in drei Dingen. Erstens: Qualität ist schmeckbar und macht sich bezahlt. Zweitens: 2017 war ein Jahr, auf das es sich anzustoßen lohnt. Und drittens: Wir freuen uns auf 2018 — alles andere wäre unnötig deprimierend.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein Jahr voller Glück, Gesundheit und Schaumweinmomente.
Prost Neujahr!